#Feedback 5: Global Warning! – Marshall McLuhan and the Arts
Aus dem Programm:
Die Ausstellung #Feedback 5: Global Warning! widmet sich einer Ikone der Pop-Kultur: Marshall McLuhan. Der kanadische Technikwissenschaftler und Literaturhistoriker hat bereits 1962 das „globale Dorf“ vorhergesagt. Von 1964 an drehen sich öffentliche Diskussionen um seine berühmte Aussage „Das Medium ist die Botschaft“ (The medium is the message). Er war der erste, der die Frage nach der Wirkung der neuen Medien auf den Menschen gestellt und damit eine breite Resonanz erzielt hat.
Nach dem zweiten Weltkrieg schauten Wissenschaftler wie Norbert Wiener und Claude Shannon, er gilt als Begründer der IT und ermöglichte den Computer, in eine von technischer Steuerung geprägte Zukunft. Darin schien sogar die Automatisierung des Denkens möglich. Was hat sich davon realisiert und wie erleben wir die Digitalisierung und Globalisierung unserer Gegenwart?
Die Ausstellung #Feedback 5: Global Warning! nimmt eine kuratorische Auswahl von Voraussagen von Marshall McLuhan zum Anlass für eine Konfrontation mit zeitgenössischer Kunst. Darsha Hewitt, Christof Migone, Stephanie Syjuco und Mogens Jacobsen – sie alle arbeiten mit neuen Medien und durchdringen mit ihren Kunstwerken ihren Einfluss auf die Gesellschaft. Die Künstler*innen reflektieren Technologieerfahrungen, Veränderungen der Wahrnehmung und das Verständnis unserer Welt durch Medien. Ist zeitgenössische Kunst ein Frühwarnsystem für die Gesellschaft?
Mit Fachkenntnis und Kreativität erreichte McLuhan ein großes Publikum. Er gestaltete seine Texte künstlerisch in Zeitschriften, veröffentlichte Newsletter, die per Brief versandt wurden und nutzte vor allem auch das Fernsehen um seine medienkritischen Botschaften zu adressieren. McLuhan hat seinen prominenten Status bewusst eingesetzt, um in Echtzeit mit einem landesweiten Publikum zu experimentieren. Noch nie zuvor oder seither hat die Kommunikationswissenschaft eine so öffentliche Rolle in unserem Verständnis des technologischen Wandels gespielt.
Marshall McLuhan bemerkte das Ende der rationalen Tradition des Humanismus der Aufklärung durch die elektronische Information der weltweit gleichzeitigen Massenkommunikation. Das neue Satelliten- und Fernsehzeitalter bedeutete die Vernetzung der Welt zu einem globalen Dorf. Darin sah er die Menschen gefangen und sagte mit visionärer Kraft die Entwicklung von neuen sozialen und künstlerischen Formen voraus. Rund 80 Jahre später ist es an der Zeit, diese historischen Erkenntnisse auf ihre Verwirklichung zu überprüfen.
Veranstaltungsort
Museum für Kommunikation Frankfurt | Schaumainkai 53 | 60596 Frankfurt am Main
Kontakt
Allgemeine Technikwissenschaft
T +49 (0) 355 69-3061
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