BTU Adventskalender: Türchen 13

Mehrere Wochen hat Luisa Näke im Sommer bei Schnee und Eis verbracht: Sie war mit weiteren Wissenschaftlern auf Expedition in Grönland. Heute verrät sie uns, wann die Ergebnisse kommen, wie sie Weihnachten verbringt und was man tun muss, um bei Winterwanderungen nicht zu frieren.

Luisa Näke, Studentin Bauingenieurwesen

Sie waren im Sommer in Grönland, wären Sie dafür zu Weihnachten jetzt gern auf den Seychellen oder wo verbringen Sie die Festtage?
Ich mag den Winter und den Schnee sehr gern. Nur weil ich in der warmen Jahreszeit in der Kälte war, muss ich dies nicht in der kalten Jahreszeit kompensieren. Weihnachten möchte ich bei meinen Eltern im Osterzgebirge verbringen.

Warum mussten Sie die Expedition in diesem Jahr eigentlich früher als geplant beenden?
Wir haben die geplante Zeit von fast sechs Wochen nahezu ausgeschöpft und unser Permit wäre drei Tage später ausgelaufen. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage waren nicht gut (Sturm und extreme Kälte) und wir hätten die Küste nicht aus eigener Kraft in dieser Zeit erreicht. Wir hatten zu Beginn der Expedition schwierige Bedingungen, sodass wir nur langsam vorangekommen sind. Es zeichnete sich nach einiger Zeit ab, dass wir an der Westküste auf Helikopterunterstützung angewiesen sein werden, somit war es vernünftig, auf die verbleibenden Tage zu verzichten und das gute Wetter zu nutzen, um eine geordnete Bergung zu organisieren.

Die großen Eiskappen der Welt, zu denen Grönland gehört, gelten als Sensoren für globale Klimaveränderungen, sodass ein Projekt über längere Zeiträume besonders interessant ist. Gibt es bereits erste Forschungsergebnisse der diesjährigen Expedition? Müssen wir uns demnächst auf Weihnachten in Deutschland bei 20 Grad einstellen?
Im Moment sind noch keine Ergebnisse veröffentlicht. Die Auswertung ist in Arbeit und ein Beitrag in einem Tagungsband Anfang 2021 geplant.
Bei der Frage, ob Weihnachten in Zukunft bei 20°C sein wird, muss man ganz klar zwischen Klima und Wetter unterscheiden. Verschiedene Forscher*innen sind sich einig, dass innerhalb der nächsten Jahrzehnte global gesehen eine Erwärmung stattfindet. Damit können sowohl lokale Unterschiede als auch Schwankungen innerhalb eines Jahres auftreten. Bei dem 20°C-Weihnachtsszenario handelt es sich um ein Wetterereignis, das auftreten kann, aber nicht mit Klimawandel verwechselt werden darf.

Sie sind ja nun kälteerprobt, was sind ihre Tipps für eine Winterwanderung?
Das ist gar nicht so schwer. Bei der Kleidung kann man sich verschiedene Schichten anziehen und je nach Temperatur variieren. Außerdem ist Windschutz wichtig und eine Thermoskanne mit warmem Tee sollte man auch dabeihaben. Und ansonsten einfach rausgehen und genießen!

Foto: iceploration
Foto: iceploration