Prof. Hirschl mit Keynote und Podiumsbeitrag auf "Berlin for Future"-Konferenz

Am 22. Januar 2021 veranstaltete die Berliner Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen eine Klimakonferenz mit dem Titel „Berlin for Future: Wie gelingt radikal-vernünftiger Klimaschutz?" Bernd Hirschl gab in seiner Keynote seine Sicht auf einen möglichen Weg Berlins zur Klimaneutralität mit einem Fokus auf eine neue Klima-Governance und die Adressierung von Zielkonflikten.

Auf der online-Konferenz "Berlin for Future", die zum Teil live aus der Forum Factory in Berlin-Kreuzberg übertragen wurde und an der bis zu 700 Menschen teilnahmen, diskutierten Vertreter*innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung über mögliche und nötige Wege zur Klimaneutralität. Am Vormittag gab es u.a. Inputs von den beiden Fraktionsvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen Antje Kapek und Silke Gebel, von der Berliner Klimaschutzsenatorin Regine Günther sowie dem Präsidenten der TU Berlin Prof. Christian Thomsen und Prof. Bernd Hirschl.

Prof. Hirschl, der die Berliner Energie- und Klimapolitik seit vielen Jahren als Wissenschaftler und Berater eng begleitet, berichtete auf der Grundlage aktueller Forschungsarbeiten über wichtige Strategieelemente für den Weg zur Klimaneutralität. Dabei wies er darauf hin, dass es noch kein klares CO2-Budget für Berlin gibt, da sich hier aufgrund unterschiedlicher Berechnungsverfahren eine sehr große Spannbreite ergibt. Klar sei aber trotzdem, dass die bisherige Klimapolitik bei weitem nicht ausreiche und deshalb ohnehin eine verbindlichere und ambitionierte Politik erforderlich wird. Die Verbindlichkeit umriss er mit unter der Überschrift "Klima-Governance" mit mehreren Elementen wie einem Klimasenat und Sektorzielen, aber auch Beteiligungs- und Dialogformaten wie Runden Tischen oder Kommissionen. Nach dem Vorbild der Kohlekommission müsste für eine Reihe von gravierenden Konflikten zwischen - berechtigten - sozialen und ökologischen Zielen und dem Klimaschutz Lösungen gefunden werden, um eine möglichst hohe Akzeptanz zu erzielen. Es müssten sozialverträgliche Rahmenbedingungen und Angebote geschaffen, Synergien gesucht und Konfrontationen gemindert werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Wir alle - auch die Wissenschaft - müssten aus der "Komfortzone der Forderungen" und theoretischen Szenarien heraus und uns intensiver mit den realen Problemen auseinandersetzen und dafür in die verschiedenen Konfliktarenen in jedem Sektor begeben.

Das vollständige Video der Konferenz findet sich hier, die Keynote von Prof. Hirschl beginnt etwa ab 1:15:30, die Podiumsdiskussion ab 2:12:13.

Kontakt

Prof. Dr. phil. Bernd Hirschl
Management regionaler Energieversorgungsstrukturen
T +49 (0) 3573 85-534
bernd.hirschl(at)b-tu.de