Neues Cluster zur Dekarbonisierung der Industrie gegründet

Gemeinsame Presseinformation mit dem Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI): Startschuss bei 2. Lausitzer Fachkonferenz für klimaneutrale Industriezukunft erfolgt

Die deutsche Industrie steht auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität im Jahr 2045 vor historischen Herausforderungen. Es gilt, den grundlegenden Technologiewechsel in Richtung einer CO2-armen Produktion zu beschleunigen und dabei gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Um diese Transformation voranzubringen, wurde am 11. November in Cottbus das Cluster "Dekarbonisierung der Industrie" (CDI) offiziell gegründet.

Mit dem neu formierten Cluster sollen energieintensive Industrieunternehmen beim Transformationsprozess in ihrer Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit fachlich und wissenschaftlich begleitet werden. Die vier CDI-Gründungsmitglieder sind die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, das Institut für CO2-arme Industrieprozesse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) und das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) als Koordinierungsstelle. Das interdisziplinäre Netzwerk bündelt seine Kompetenzen und arbeitet als Ideengeber für eine erfolgreiche Transformation hin zu einer treibhausgasneutralen Industrie. Die vier Akteure wollen vom gemeinsamen Standort Cottbus aus auch den Strukturwandel in der Lausitz aktiv mitgestalten.

Der neue Verbund hat sich folgende Arbeitsschwerpunkte gesetzt:

  • Pilotprojekte zur Gestaltung des Strukturwandels in der Lausitz unterstützen
  • Kooperative Forschungsprojekte und wissenschaftliche Studien initiieren
  • Exklusive Qualifizierungsangebote für Mitglieder und Partner anbieten
  • Öffentliche Konferenzen und Fachveranstaltungen organisieren
  • Technologie- und Wissenstransfer fördern
  • Cluster-Netzwerk weiter aufbauen und pflegen

Zu aktuellen Aufgaben und Projekten informiert das Cluster über seinen Internetauftritt: www.cluster-dekarbonisierung.de. Dort finden sich neben Informationen zu den Initiatoren auch Kontaktmöglichkeiten, beispielsweise für künftige Netzwerkpartner. Weitere Einrichtungen können sich dem CDI noch anschließen, um an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung gemeinsam Innovationen für den Weg in die industrielle Klimaneutralität voranzubringen.

Den Rahmen für den Auftakt der Arbeit des neuen Clusters bildete die 2. Lausitzer Fachkonferenz – Klimaneutrale Industrie. Unter dem Titel "Industriezukunft 2045 – Transformationspfade für Energieinfrastrukturen und Technologien" diskutierten dabei Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft über den aktuellen Stand des strukturellen Wandels sowie die konkreten Perspektiven dafür in der Region. Nach Grußworten vom Lausitz-Beauftragten des Landes Brandenburg, Klaus Freytag, sind dem Fachpublikum in mehreren Vorträgen aus der industriellen Praxis die Chancen und Herausforderungen neuer Technologien zur CO2-Minderung vorgestellt worden. Die Keynote von Stephan Lowis, Vorstandsvorsitzender der enviaM-Gruppe, zeigte Transformationspfade für eine klimaneutrale Industrie auf. Im abschließenden Expertentalk wurde insbesondere erörtert, wie zusätzlicher Schwung in den angelaufenen Wandel gebracht werden kann. Rund 60 Gäste vor Ort im Cottbuser "Kontor47" sowie 200 Teilnehmende via Live-Stream haben die Konferenz mitverfolgt.  

Stimmen der Cluster-Initiatoren

Auf der Fachkonferenz betonte KEI-Leiter Bernd Wenzel die herausgehobene Bedeutung des neuen Clusters "Dekarbonisierung der Industrie" für den Strukturwandel in der Lausitz: "Mit der bereits versammelten Expertise und gemeinsamen Anstrengungen wollen wir unseren Beitrag zu den laufenden Transformationsprozessen in der deutschen Industrie aus der Lausitz heraus leisten. Zusammen mit den regionalen Partnern bauen wir am Standort Cottbus ein national und international anerkanntes Cluster für die industrielle Dekarbonisierung auf. Langfristig sollen die Aktivitäten des Netzwerks bundesweit und über Deutschland hinaus Strahlkraft entwickeln. Das CDI kann so aktiv bei der Strukturentwicklung in der Region helfen."

Gesine Grande, Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg, ergänzte: "Die Dekarbonisierung der Industrie ist ein Transformationsprozess mit weitreichenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Folgen. Im neuen Cluster wollen wir gemeinsam mit unseren wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Partnern in Cottbus einen Beitrag leisten, diese Herausforderungen zu meistern. Wir an der BTU freuen uns auf die zukünftige, einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit. Die Bündelung unserer Expertisen ermöglicht es, die komplexe Transformation nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Umsetzung und Umgestaltung von Wirtschaft und Region zu einem Erfolg für die Lausitz und einem überregional und international beachteten Modell zu machen."

Mario Ragwitz, Institutsleiter des Fraunhofer IEG, erklärte: "Gemeinsam wollen wir die klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft gestalten. Die Transformation der Industrie hin zur Klimaneutralität ist da eine gewaltige Herausforderung. Mit dem Cluster und seinen kommenden Partnern aus Industrie und Energiewirtschaft bringen wir nun integrierte Technologien und innovative Geschäftsmodelle in die Anwendung ─ und unterstützen die Lausitz bei der Transformation zur klimaneutralen Modellregion."

Uwe Riedel, Direktor des DLR-Instituts für CO2-arme Industrieprozesse, sagte mit Blick auf die CDI-Gründung: "In der Zusammenarbeit der Cluster-Partner entsteht Zukunft durch Forschung, Innovation und Technologietransfer."

Pressekontakt

Cluster Dekarbonisierung der Industrie
c/o Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI)
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2. Lausitzer Fachkonferenz Klimaneutrale Industrie des CDI: Brandenburgs Lausitzbeauftragter Klaus Freytag (Mitte) überreichte eine CDI-Gründungsskulptur an (v.l.n.r.) DLR-Direktor Uwe Riedel, KEI-Leiter Bernd Wenzel, BTU-Präsidentin Gesine Grande und Fraunhofer-IEG-Institutsleiter Mario Ragwitz. (Foto: CDI | Rolf Schulten)