Integriertes Lademanagementsystem ermöglicht die intelligente Einbindung der Ladevorgänge in die Stromnetze

Der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Holger Kelch, informiert sich am Donnerstag, 31. März 2022, an der BTU Cottbus-Senftenberg über das Gründungsvorhaben ePHANT, das Vorläuferprojekt ismartC sowie die Herausforderungen einer Gründung am Standort Cottbus und mögliche Schnittstellen und Synergien in der Zusammenarbeit mit der Stadt.

Durch die steigende Zahl an Elektrofahrzeugen und Ladepunkten verschärfen sich die Herausforderungen in der Stromnetzbetriebsführung. Die Betriebskosten und die Anforderungen an die Netzbetriebsführung steigen. Damit die Stromnetze nicht überlasten, haben die Forschenden im Transferprojekt ismartC ein individualisiertes Lademanagementsystem entwickelt. Das System ist in der Lage, nicht nur große Ladeparks, sondern auch private Haushalte einzubinden.

"Die Menschen kommen von der Arbeit nach Hause und laden ihre Fahrzeuge nach Feierabend etwa zur gleichen Zeit. Ergebnis ist, dass die Stromnetze überlasten", so Saman Amanpour, Mitgründer im Projekt und künftiger Geschäftsführer. "Unser Verfahren ermöglicht die Anpassung der Ladezeiten, sodass diese automatisiert beispielsweise auf den Abend, die Nacht oder den frühen Morgen verteilt werden können."

Das Integrated-Smart-Charging System (ISC) bietet die nötige Flexibilität für einen sicheren Betrieb der Stromnetze, die Verringerung Strombezugskosten um bis zu 50 Prozent ohne eine Einschränkung der Mobilitätsbedürfnisse der Nutzer*innen von Elektrofahrzeugen. Die Wissenschaftler Mark Kuprat, Saman Amanpour, Mikhail Ashkerov und Bastian Garnitz entwickeln eine leistungsfähige IT-Infrastruktur, ein Datenbankmanagementsystem, eine Smartphone-Applikation sowie die dazugehörigen Schnittstellen und Serverumgebungen.

Das Projekt ismartC wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des EXIST Forschungstransfers (EFT) mit 700 000 Euro gefördert. Das Projekt ist für die Laufzeit vom 1. Juli 2021 bis zum 31. Dezember 2022 am BTU-Fachgebiet Energieverteilung und Hochspannungstechnik angesiedelt und wird durch den Projektträger Jülich (PTJ) betreut.

Das sich in Gründung befindliche Unternehmen ePHANT ist ein Spin-Off der BTU Cottbus-Senftenberg, das die langjährigen Forschungsarbeiten im Bereich der netzdienlichen und strommarktbasierten Integration der Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen in ein kommerzielles Produkt überführt. Das Spin-Off ist aus dem EXIST Forschungstransferprojekt Integrated Smart Charging (ISC) hervorgegangen. Die Gründer Mark Kuprat, Saman Amanpour, Mikhail Ashkerov und Bastian Garnitz planen die Markteinführung der ePHANT Mobility Solutions für Anfang 2023.
 

Kontakt

Saman Amanpour
Energieverteilung und Hochspannungstechnik
T +49 (0) 355 69-4030
amanpour.sam(at)b-tu.de

Mark Sebastian Kuprat
Energieverteilung und Hochspannungstechnik
T +49 (0) 355 69-3540
MarkSebastian.Kuprat(at)b-tu.de
Die Wissenschaftler Mark Kuprat (l.) und Bastian Garnitz im Gespräch mit Holger Kelch (r.). Gemeinsam mit Saman Amanpour und Mikhail Ashkerov gründen sie die ePHANT GmbH.