Verlässliche und leistungsstarke Betriebssysteme für Computer der nächsten Generation
Während herkömmliche Hauptspeicher in Computern ohne Stromversorgung sofort ihre gespeicherten Daten verlieren, sind neue Technologien auf sogenannte nichtflüchtige Speicher ausgelegt. Nichtflüchtige Speicher (Storage Class Memory, SCM) haben eine mit Festplatten vergleichbare, extrem hohe Speicherdichte. "SCM käme deshalb direkt als Ersatz für flüchtigen Hauptspeicher und als schneller Zwischenspeicher für Dateisysteme in Frage, wenn er nicht deutlich langsamer wäre als herkömmlicher DRAM", sagt Prof. Dr.-Ing. Jörg Nolte, Leiter des Fachgebiets Verteilte Systeme/Betriebssysteme. "Daher kann man gegenwärtig noch nicht ganz auf herkömmliche Speicher verzichten."
Ziel der Wissenschaftler*innen im neuen DFG-Projekt "Stromausfallbewusster byteadressierbarer virtueller nichtflüchtiger Speicher (PAVE)" ist es, nichtflüchtige Speicher in das komplexe virtuelle Speichersubsystem des Betriebssystems FreeBSD zu integrieren. Flüchtige Speicher könnten so zur Steigerung der Geschwindigkeit eingesetzt werden gleichzeitig werden bei einem Stromausfall die Daten gespeichert. "Existierende Anwendungen können dann unmittelbar ohne jegliche Änderungen der Software oder nennenswerte Effizienzverluste von den riesigen Speicherkapazitäten der neuen Technologie profitieren", so Nolte.
Das Projekt "Stromausfallbewusster byteadressierbarer virtueller nichtflüchtiger Speicher (PAVE)" wird im Rahmen des Schwerpunktprogrammes 2377: „Disruptive Hauptspeichertechnologien“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt.