Open BTU: Wasser - in Natur, Umwelt und Gesellschaft

Vortrags- und Diskussionsabend: Wasser - in Natur, Umwelt und Gesellschaft im Rahmen der 31. Cottbuser Umweltwoche

Eröffnung: Dr. med. vet. Jens Kämmerling, Direktor Tierpark Cottbus

1. Vortrag

Ausbaupläne, Salzfracht, Klimawandel und das Gift: Ist die Oder noch zu retten?

Im August 2022 haben Angler und Anwohner an der Oder den Beginn einer menschgemachten Katastrophe dokumentiert, die den Fluss in weiten Abschnitten massiv betroffen und die
Republik erschüttert hat. Bis zu 1.000 Tonnen toter Fische, Muscheln und Schnecken sind im Zuge der Entwicklung verendet und haben ein Bild des Jammers hinterlassen. Bisher zeichnen
sich keine einfachen Lösungen für das zugrunde liegende Problem ab. Was kann und muss jetzt getan werden, um weitere Katastrophen vergleichbaren Ausmaßes zu verhindern? Das
IGB hat dazu bereits im Spätsommer einen Bericht zu den Ursachen der Katastrophe vorgelegt, aus dem Handlungsoptionen abgleitet werden.

Dr. Jörn Gessner

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin

2. Vortrag

Bedeutung des Mittleren Odertals für die Erhaltung der biologischen Vielfalt

Das Mittlere Odertal ist ein Schutzgebiet im Rahmen des Programms Natura 2000. Das Gebiet befindet sich fast vollständig in der Woiwodschaft Lubuskie in Polen. Es ist ein Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung. Es zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Lebensräumen aus, darunter verschiedene Waldgesellschaften, zahlreiche Altarme, Wiesen- und Weidenkomplexe und periodisch überflutete Feuchtgebiete. Neben einer vielfältigen Vogelfauna sind Gebiete des Odertals auch wertvolle Lebensräume für viele Insektenarten, darunter Bienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Käfer. Ziel der Präsentation ist es, die Bedeutung des mittleren Odertals für Flora und Fauna aufzuzeigen.

Dr. Paweł Czechowski und Alicja Dubicka-Czechowska, Uniwersytet Zielonogórski

3. Vortrag

Die wasserwirtschaftliche Situation der Spree - Mit dem Kohleausstieg zurück in die Zukunft?

In die Wasserführung der Spree wird seit Jahrhunderten regulierend eingegriffen, um für die jeweils vorherrschenden Nutzungsinteressen möglichst günstige Bedingungen zu schaffen. Die heute lebende Generation der Spreeanrainer in der Niederlausitz kennt diesen Fluss nur mit unnatürlich großen Abflüssen, die seit mehr als 100 Jahren durch ununterbrochene Einleitung der Sümpfungswässer des Braunkohlebergbaus verursacht worden sind. Mit dem bevorstehenden Ausstieg aus dem Braunkohlebergbau wird diese Epoche ihren Abschluss finden. Darüber hinaus werden in immer stärkerem Ausmaß die klimabedingten Änderungen der Wasserverfügbarkeit spürbar. Sich verringernde Abflussmengen der Spree werden bisher gewohnte Nutzungs- und Bewirtschaftungsweisen zunehmend in Frage stellen. Eine Transformation des Wasser­managements ist deshalb zwingend erforderlich. In dem Vortrag soll ausgehend von den historischen Verhältnissen der Bogen über die aktuelle Situation bis hin zu zukünftigen Handlungsoptionen gespannt werden.

Dr. Volker Preuß, BTU, Fachgebiet Wassertechnik und Siedlungswasserbau

Moderation des Vortrags- und Diskussionsabend:

Thomas Hasenauer, BTU, Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung und Stephan Böttcher, Stadt Cottbus, Fachbereichsleiter Umwelt und Natur