Bahnhöfe – neue Treffpunkte, kulturelle Stationen oder Zukunftsorte?

Alte Bahnhöfe sind Orte des Ankommens und Weggehens, des Wartens und Übergangs. Sie stehen heute vielerorts leer. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) sehen in diesen Orten ein enormes Potenzial. "Verlassene Bahnhöfe sind kulturelle Speicher, symbolische Orte kollektiver Erinnerung und zugleich Möglichkeitsräume für neue Formen von Zugehörigkeit, Teilhabe und regionaler Entwicklung“, sagt Claudia Arndt. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Soziale Dienstleistungen für strukturschwache Regionen und Teil der Transferinitiative "AlterPerimentale". Gemeinsam mit Forschenden im Fachgebiet Regionalplanung ist es ihr Ziel, Formate zu entwickeln, die Menschen mit verschiedenen Biografien über das Thema 'Heimat gestalten' ins Gespräch bringen. 
"Gerade in einer Region wie der Lausitz, die stark vom Strukturwandel betroffen ist, sind Orte wie verlassene Bahnhöfe entscheidend: Sie schaffen neue Narrative, stärken lokale Identifikation und zeigen, dass Zukunft auch in sogenannten 'verlorenen' Orten wachsen kann", so die Wissenschaftlerin. "Heimat ist ein sozialer Prozess, der auf Dialog, geteilter Verantwortung und dem Mut zur Vielfalt basiert. Wissenschaft kann und sollte diesen Prozess begleiten: durch Forschung, die auf Beteiligung setzt, durch Formate, die Menschen mit verschiedenen Biografien ins Gespräch bringen und durch eine Haltung, die nicht nur analysiert, sondern gesellschaftliche Mitgestaltung ermöglicht."
Die Exkursion "Alte Orte, neue (T)Räume – Bahnhöfe als Zukunftsorte" ist eines dieser Formate, das Wissenschaft und Praxis verbindet. Sie findet im Rahmen der Transferreihe "Zuversicht: Heimat?!" der Praxisforschungsstelle Cottbus ("AlterPerimentale") und Losmachen e.V. statt.

Datum: Dienstag, 10. Juni 2025, 9.30 – 17 Uhr
Ort: Startpunkt: Spreewaldbahnhof Cottbus (Tunnel) Ziel: Bahnhof Neupetershain
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Fahrtkosten können nicht erstattet werden. Um Anmeldung wird gebeten unter

T +49 (0)355 69 3917
E pfs-cottbus(at)alterperimentale.de  

Das Projekt "AlterPerimentale – Alter-Peripherie-Experiment" wird in der Programmlinie "T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und in Kooperation mit der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) durchgeführt. Gefördert wird es durch die Partnerschaft für Demokratie Stadt Cottbus.

Ablauf der Exkursion

• Impuls: "Von Leerstand zur Lebenswelt – Bahnhöfe als Zukunftsorte"
  Dr. Lars Scharnholz (Institut für Neue Industriekultur)
• Bahnfahrt mit Austausch: "Rollender Input" Cottbus → Neupetershain
• Ankommen auf der "Wiese für alle" – ein Ort der Begegnung im Projekt "Ruinenviertel Bahnhof Neupetershain – Nowe Wiki"
• Gespräch & Input zu Regionalentwicklung und Bahnhofsideen in Welzow, Neupetershain & Drebkau inkl.Vorstellung Bürger-Energie-Projekt „Mach ma' Watt“ (Spreeakademie)
• Bratwurst-Schwatz“: Austausch beim Mittagssnack gemeinsam mit Studierenden auf der „Pantarai“ von INKA GALAKTIKA – Wasser gratis, weitere Getränke zum Selbstkostenpreis
• Zusammenfassung durch Studierende: Eindrücke – auf den Punkt gebracht
• Kulturelle Beiträge der Lausitziade gGmbH:  Kulturprogramm aus der Lausitz  "Meine Sache ist WIE ich sie fange" – mit Alex Wilke, Patrick Niegsch, Mario Heß
• Transformation des Barbarabrauchs "Die neue Barbara" - mit Lars Katzmarek