Renommierter Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung geht an die BTU-Wissenschaftlerin Johanna Tirnthal

Für ihre Radiosendung „Belastungen am Bauernhof“ hat Johanna Tirnthal, Fachgebiet Medienpädagogik: Ästhetische Praxis in der Sozialen Arbeit der BTU Cottbus-Senftenberg, gemeinsam mit Diana Köhler den Papageno-Medienpreis erhalten.

Vergeben wird er jährlich vom österreichischen Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit anlässlich des Welttages der Suizidprävention.

Medienberichte über Suizid spielen eine wichtige Rolle in der gesellschaftlichen Aufklärung und der Prävention. In ihrer Begründung betonte die Jury, dass die Journalistinnen Diana Köhler (freie Journalistin) und Johanna Tirnthal in ihrem Radiobeitrag im „Journal Panorama“ auf Ö1 ein Thema aufgegriffen haben, über das nur wenig gesprochen wird: Suizidalität im bäuerlichen Umfeld. Sie nähern sich in ihrem Beitrag der Thematik aus verschiedenen Perspektiven. Sensibel erzählte persönliche Geschichten werden durch gut recherchierte Daten und Fakten gesamtgesellschaftlich eingeordnet.

Überreicht wurde die Auszeichnung im Namen von Österreichs Gesundheitsministerin Korinna Schumann im Rahmen einer feierlichen Verleihung im Presseclub Concordia in Wien.

„Ich freue mich ganz besonders über den Papageno-Preis, weil er würdigt, wie wichtig es ist, das Schweigen über psychische Krisen in allen Bereichen zu brechen, auch in bisherigen Tabuzonen wie in der Landwirtschaft – und, dass man mit guter journalistischer Arbeit nicht nur Menschen berühren oder Missstände aufdecken, sondern im besten Fall sogar Leben retten kann“, betont Johanna Tirnthal.

Über die Wissenschaftlerin und Journalistin

Seit Mai 2025 koordiniert sie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) das Projekt „Freies Radio für Cottbus und die Lausitz“. Als erstes Freies Radio in Südbrandenburg entsteht hier ein nicht-kommerzieller Kultur- und Begegnungsort. Johanna Tirnthal baut mit ihrer journalistischen und medienpädagogischen Expertise eine Radio-Community auf. Insbesondere marginalisierte Stimmen werden direkt als Radiomacher*innen angesprochen, zum Beispiel durch „Radioführerschein“-Workshops. Sie ermöglichen Menschen in der Region den Zugang zum Radioprojekt. Gefördert wird das dreijährige Projekt vom Projektfonds Kulturplan Lausitz und dem Teilhabefonds Brandenburg.

Über den Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung

Es konnte nachgewiesen werden, dass eine bestimmte Form der Berichterstattung generell suizidpräventiv wirken kann ("Papageno-Effekt"). In Österreich verankerte der österreichische Presserat im Jahr 2012 die suizidpräventive Berichterstattung in seinem Ehrenkodex. Seit 2019 wird der „Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung“ jährlich für den besten suizidpräventiven journalistischen Beitrag, der in einem österreichischen Medium erschienen ist, verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.

Die Radiosendung „Belastungen am Bauernhof“ (26. Mai 2025 Ö1- ORF Radio Österreich 1) kann hier nachgehört werden: https://sound.orf.at/collection/3070/103340/belastungen-am-bauernhof

Kontakt

Prof. Dr. phil. Stefanie Kiwi Menrath
Medienpädagogik: Ästhetische Praxis in der Sozialen Arbeit
T +49 (0) 355 5818 410
menrath(at)b-tu.de

Pressekontakt

Vanessa Salisch
Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-2151
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Johanna Tirnthal (r.) und Diana Köhler haben den Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung erhalten. (Foto: BKA / Andy Wenzel)
Johanna Tirnthal bei der Verleihung des Medienpreises. (Foto: BKA / Andy Wenzel)