Zwei Jahrzehnte Cottbuser Forschung für die Luftfahrt
Das University Technology Centre (UTC)"Multidisciplinary Process Integration"an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) blickt auf 20 Jahre angewandte Triebwerksforschung zurück. Die BTU wurde 2005 als erste Universität in Deutschland Mitglied in dem weltweiten Netzwerk der University Technology Centres (UTC) des Triebwerkherstellers Rolls-Royce. Heute gehören diesem exklusiven Netzwerk insgesamt 22 jeweils auf ihrem Gebiet führende Einrichtungen an.
"Die enge Zusammenarbeit mit Rolls-Royce ermöglicht es uns, Forschung auf höchstem Niveau mit industriellen Anwendungen zu verbinden“, sagt Prof. Klaus Höschler, Leiter des UTC in Cottbus.
"In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnten wir unser Know-how aus Konstruktion und Fertigung, Automatisierungstechnik, Strukturmechanik bis hin zur virtuellen Simulation in die Kooperation einbringen. Unsere Forschungsergebnisse kommen heute weltweit in der Triebwerksentwicklung zum Einsatz." So wurden zum Beispiel Verfahren für die Auslegung von Blisks, hochkomplexe Bauteile, bei denen Verdichterscheibe und -schaufeln aus einem Stück gefertigt werden, im Cottbuser UTC entwickelt. Diese finden heute zum Beispiel Anwendung im Triebwerk TP400 für das Transportflugzeug Airbus A400M und den Antrieben der erfolgreichen Pearl-Familie. Auch zahlreiche Rolls-Royce Innovation Awards, die Wissenschaftlern der BTU verliehen wurden, spiegeln den Erfolg der Kooperation wider.
12 Fachgebiete der BTU entwickeln und optimieren im UTC komplexe Triebwerksprozesse. Ziel ist es, durch integrative Modellierung und Simulation die Effizienz, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit zukünftiger Luftfahrtantriebe weiter zu verbessern. Seit der Gründung des UTC haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Cottbus über 300 Publikationen, 45 Dissertationen, zwei Habilitationen und Studierende über 300 Abschlussarbeiten verfasst. 30 promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wechselten seither zu Rolls-Royce. Über 38,5 Millionen Euro an Drittmitteln wurden in die Forschung investiert.
Im Rahmen des Jubiläums lädt die BTU gemeinsam mit Rolls-Royce zu einer Festveranstaltung ein, um die erfolgreiche Partnerschaft zu würdigen und einen Blick in die Zukunft nachhaltiger Antriebstechnologien zu werfen. Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK), Dr. Friederike Haase, und BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande begrüßen die Teilnehmenden.


