Bauen mit Beton und Eile. Industriebau im Ersten Weltkrieg

Am 15.12.2015 wird Kerstin Renz im Rahmen der Ringvorlesung des DFG-Graduiertenkollegs über den Industriebau im Ersten Weltkrieg sprechen.

Während des Ersten Weltkriegs kam die zivile Bautätigkeit weitgehend zum Erliegen - nicht jedoch in der Industrie. Hier setzte um 1915 eine rege Bautätigkeit ein. An verschiedenen Industriebaustellen der Kriegsjahre aus dem Südwesten wird gezeigt, dass der kaiserzeitliche Anspruch, „Industriebaukunst“ zu schaffen, zwischen 1914 und 1918 im Deutschen Reich eine Fortsetzung fand und dabei in den Dienst der hybriden Rüstungspolitik und einer sogenannten „Heimatfront“-Propaganda gestellt wurde. Die Kriegsjahre bedeuten keine Zäsur, sondern eine wichtige Epoche in der Entwicklung des Industriebauwesens. Bedeutenden Anteil daran hat der Werkstoff Beton, der jetzt in Zeiten der Materialbewirtschaftung und der Baustellen-Ökonomie zum Schlüsselmaterial wird.

Kerstin Renz hat an der Universität Stuttgart Kunstgeschichte, Geschichte der Naturwissenschaften und Technik sowie Germanistik studiert. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg. Sie wurde 2003 mit der Arbeit „Philipp Jakob Manz. Industriearchitekt und Unternehmer“ an der Universität Stuttgart promoviert. Von 2003 bis 2013 war sie wissenschaftliche Assistentin am Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart. In dieser Zeit erhielt sie ein Habilitations-Stipendium des Landes Baden-Württemberg. 2014 habilitierte sie sich an der Universität Stuttgart mit der Arbeit „Testfall der Moderne. Transfer und Diskurs im Schulbau der 1950er Jahre“. Seit 1995 ist sie zudem als freie Publizistin und Ausstellungskuratorin tätig.

Kontakt

Albrecht Wiesener
T 4915
Albrecht.Wiesener(at)tu-cottbus.de