3. Platz für das Start-up edrøm beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg
Bei der Prämierung der besten Geschäftskonzepte des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg 2019 standen Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Fokus. Die Bandbreite der Ideen und innovativen Lösungen für Probleme des gesellschaftlichen Zusammenlebens war groß. Zu den Siegerteams gehört mit einem 3. Platz auch das Cottbuser Start-up edrøm.
Dieses Gründungsvorhaben hat die Versorgung entlegener Gebiete mit Strom zur Geschäftsidee gemacht. Überall dort, wo kein Stromnetz verfügbar oder die Verbindung zum Netz zu aufwändig und kostspielig ist, bietet das Gründer-Team eine Alternative – den edrøm Generator. Die Anwendungen sind im Rahmen der Freizeitindustrie für die Stromversorgung von Wohnmobilen, Wohnwagen und Yachten zu sehen – über abgeschiedene Ferienhäuser beispielsweise in den Wäldern und Schären Skandinaviens bis hin zur Nutzung in der Industrie. Hierbei denken die Gründer an Beleuchtungen, Baustellenversorgung, Verkehrsleitsysteme und vieles mehr. Dafür entwickeln die drei Gründer und BTU-Absolventen hinter edrøm, German Linz, Ivo Gebhardt und Jeronimo Landauer, einen innovativen Stromerzeuger. Anders als herkömmliche Generatoren mit Diesel- oder Benzinmotor, basiert die Maschine auf dem Stirling Kreisprozess, einer über 200 Jahre alten Technologie. Der schottische Geistliche Robert Stirling wollte Anfang des 19. Jahrhunderts mit seiner Erfindung die Dampfmaschinen ersetzen, deren Betrieb durch explodierende Druckkessel riskant war.
Der Clou: Der Stirlingmotor wird von außen beheizt. Das ermöglicht den Einsatz unterschiedlichster Brennstoffe und macht die Stromerzeugung anders als bei klassischen Generatoren sauber und leise. Der edrøm Generator kann sowohl gasförmige Brennstoffe wie Campinggas als auch flüssige Brennstoffe wie Diesel oder Benzin verbrennen. Auch Bioethanol, Biodiesel und Biogas lassen sich ohne Umrüstaufwand in CO2-neutralen Strom wandeln. Diese »any-fuel« genannte Fähigkeit ist für Wohnmobil-Besitzer sehr interessant. Sie können zwischen Campinggas oder Diesel aus dem Fahrzeugtank wählen. Weil die Beheizung des Prozesses kontinuierlich geschieht, ist das Gerät so leise wie ein moderner Geschirrspüler und so auch im Inneren des Wohnmobils installierbar. Solarstrom vom Wohnmobildach sehen die Gründer dabei als Ergänzung zusätzlich zu ihrem Gerät, da dieser nicht immer verfügbar ist. Meist reicht schon der Schatten eines Baumes oder ein wolkiger Tag und im Wohnmobil geht schnell das Licht aus.
Das Gründungsvorhaben wurde bis März 2019 im Rahmen des EXIST-Programms gefördert und somit war es dem Team möglich, das Produkt weiter zu entwickeln und an die Kundenbedürfnisse anzupassen, um in den Freizeitmarkt einzutreten. EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) mitfinanziert. Um das EXIST Gründerstipendium zu erhalten darf unter anderem die Hochschulzeit nicht mehr als 5 Jahre zurückliegen. Außerdem muss ein aussagekräftiges Ideenpapier vorgelegt werden. Alle Details zu dem Förderprogram sind auf exist.de veröffentlicht. Die Antragstellung lief dann direkt über den Gründungsservice der BTU Cottbus–Senftenberg. Bis das Team von edrøm die Zusage erhielt, vergingen gute 12 Monate für Vorbereitung, Entwickeln der Geschäftsidee und das Bewerbungsverfahren. Nicht zu vernachlässigen ist dabei die Zeit von Abgabe bis zur Entscheidung – oft 12 Wochen. Der BTU-Gründungsservice war bei dem gesamten Verfahren eine große Hilfe.
Kontakt
ABWL und Besondere der Planung und des Innovationsmanagement
T +49 (0) 355 69-3685
katrin.baumert(at)b-tu.de