Von einer Stadt der Braunkohle zu einer Stadt des Wasserstoffs

Die BTU beteiligt sich am Wasserstoffnetzwerk der Stadt Cottbus, das Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt

Für das Gelingen der Energiewende sind passende Antriebs- und Speichertechnologien eine maßgebliche Voraussetzung. Wasserstoff kann, wenn er mithilfe Erneuerbarer Energien erzeugt wird, als wichtiger Energieträger fungieren. Schon seit Jahren wird an der BTU Cottbus-Senftenberg (BTU) unter anderem daran geforscht, wie die Produktion möglichst wirtschaftlich gestaltet werden kann. Mit der Beteiligung im Netzwerk „DurcH2atmen“ sollen Forschungsergebnisse in die Praxis gebracht werden. Das Projekt soll die Lausitzer Region stärken.

Auf Seiten der BTU sind die Lehrstühle Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe, Kraftwerkstechnik und Stadttechnik beteiligt. Der Lehrstuhl Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe unterstützt die Entwicklung der „Wasserstoff Modellstadt“ durch Forschung und Entwicklung zur Effizienzsteigerung von Brennstoffzellensystemen und Wasserstoffmotoren. Prof. Dr.-Ing. Peter Berg erläutert dazu: „Wir arbeiten zurzeit an hoch effizienten Verbrennungsmotoren, die mit Wasserstoff betrieben werden.“ Diese neue Technologie wird in der praktischen Umsetzung direkt bei Cottbusverkehr in einer neuen Busflotte getestet. Anfang 2020 startet außerdem das Projekt „Turbo Fuel Cell 1.0“ – eine neue Technologieklasse für den Übergang zur zukünftigen Wasserwirtschaft. „Mit einer dezentralen Energieversorgung über die Turbo Fuel Cell werden wir eine gesellschaftliche Veränderung erleben“, ist Prof. Berg überzeugt. Angestrebt ist, bis zum Jahr 2026 mit den Turbozellen in Produktion zu gehen – natürlich hier in der Region. Der Lehrstuhl Kraftwerkstechnik der BTU unterstützt das Netzwerk mit seinen Kompetenzen im Bereich des Wasserstoff- und Speicherforschungszentrums („Wasserstofflabor“) sowie der Entwicklung und Beratung bei Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur. Prof. Dr.-Ing. Krautz (em.) ist zuversichtlich: „Es ist ein Wettbewerb der Regionen. Wer die ersten Schritte geht, wird auch vorn bleiben. Mit den beiden Laboren – Wasserstofflabor und Reallabor – verbinden wir das gesamte Spektrum.“

Erst kürzlich hatte Cottbus den Zuschlag im bundesweiten Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ erhalten. Die Stadt wird gemeinsam mit den Städten Spremberg, Lübbenau und Lübben zum „Reallabor Lausitz“. Dabei geht es um die städtische Infrastruktur, energieeffizientes Bauen und emissionsarmen Verkehr. Cottbus will unter anderem ein „Nullenergiequartier“ an der Marienstraße entwickeln, Energieversorgung und -verbrauch in kommunalen Gebäuden überwachen und steuern sowie den Nahverkehr auf Wasserstoffantriebe umstellen.

Die amtierende BTU-Präsidentin Prof. Christiane Hipp sieht in dem Netzwerk „DurcH2atmen“ auch eine Möglichkeit, die BTU-Forschung zum Thema Wasserstoff auf breitere Füße zu stellen und Fachkräfte zu sichern: „Wir wollen unsere Studierenden fit machen für das Zukunftsthema Wasserstoff.“

Neben der BTU sind bislang die Stadt Cottbus, Cottbusverkehr und die städtische Wirtschaftsfördergesellschaft EGC, die CEBra - Centrum für Energietechnologie Brandenburg GmbH, die WTT Werkstoff GmbH, die Wankel Supertec GmbH, die Euro-K GmbH sowie die Ingenieur-Gruppe Berg im Netzwerk vertreten.

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Heinz Peter Berg
Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe
T +49 (0) 355 69-4592
peter.berg(at)b-tu.de

Josefine Kahle
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-2215
josefine.kahle(at)b-tu.de
Die amtierende Präsidentin Prof. Christiane Hipp unterzeichnet das Memorandum of Understanding am 24. Juli im Stadthaus Cottbus