Meet the team
Dr. rer. nat. Marten Klein studierte an der TU Dresden Physik (Fachrichtung Angewandte Physik) und promovierte 2016 an der BTU Cottbus-Senftenberg im Fachbereich Umweltingenieurwesen. Von 2016 - 2022 war er PostDoc am Lehrstuhl Numerische Strömungs- und Gasdynamik an der BTU Cottbus-Senftenberg. Seit September 2022 ist er Nachwuchsgruppenleiter der Young Investigator Group (YIG) “Advanced Modeling and Simulation of Transfer Processes for Next Generation Energy Systems” am Scientific Computing (SC) Lab des Energie-Innovationszentrums Cottbus.
1. An welchen Themen arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in deiner Gruppe?
Wir arbeiten an der Entwicklung von reduzierten Computermodellen und neuen Methoden zur effizienten, jedoch physikalisch basierten Vorhersage von Transport- und Mischungsprozessen in turbulenten Strömungen. Anwendungen reichen von der Modellierung kleiner Wärmetauscher, über die Beschreibung von Zeitabhängigkeiten in Gas- und Wärmenetzen, bis hin zur Gegenwartsvorhersage der Windleistung an einem Standort.
2. Wie trägt diese Forschung dazu bei, die Energiewende voranzutreiben?
Neue Energiesysteme werden gekoppelte Multi-Energie-Systeme sein, die durch starke Schwankungen gekennzeichnet sind. Diese Schwankungen äußern sich in Form von Zeitabhängigkeiten, die in etablierten Modellansätzen nicht zufriedenstellend oder gar nicht berücksichtigt sind. Wir bauen gerade verschiedene Kooperationen auf, um nicht nur akademische Modelle zu entwickeln, sondern Innovationen für Anwendungen herbeizuführen.
Für Windkraftanlagen ist die minutengenaue Vorhersage der verfügbaren Leistung ein ungelöstes Problem, da Windgeschwindigkeiten und Windlasten abrupt zu- oder abnehmen können und sich zudem ungleichmäßig über eine Windkraftanlage hinweg verteilen. In Wärme- und Gasnetzen interagieren Strömungen mit eingebrachten Schwankungen auf unterschiedlichen Zeitskalen. Unsere Forschung trägt dazu bei, Volatilität durch verbesserte Modellansätze für einzelne Komponenten abzubilden. Dies bildet die Grundlage für neue Regelungsstrategien, die schließlich den robusten Betrieb gekoppelter Multi-Energie-Systeme ermöglichen.
3. Die Lausitz befindet sich im Wandel. Was ist deine persönliche Vision für die Lausitz 2050, was wünschst du dir für die zukünftige Entwicklung dieser Region?
Ich wünsche mir, dass die Lausitz noch viel mehr als attraktiver Lebens- und Arbeitsort, aber auch als Innovations- und Industriestandort im Energiebereich wahrgenommen wird. Dies gilt für mich ganz klar auch international, indem die Energiewende im Rahmen des Strukturwandels in der Lausitz vorzeigbar umgesetzt wird. Ökologische und ökonomische Aspekte müssen ausbalanciert werden, aber ein Erfolg stünde der Region gut zu Gesicht.
4. Was macht die Arbeit an der BTU für dich besonders?
Die BTU ist eine vergleichsweise kleine Universität, aber für die Region und das Land Brandenburg als dessen einzige Technische Universität von enormer Bedeutung. Das bedeutet aber auch, dass es auf das Engagement jedes Einzelnen ankommt, es also wichtig ist, dass man „mit anpackt“. Diese Grundhaltung erlebe ich täglich unter den Kolleginnen und Kollegen und das macht die BTU für mich besonders.
5. Was sind deine persönlichen Highlights in Cottbus? Was sollte man unbedingt ausprobiert haben, wenn man hier ist?
Die Landschaft und die Stadt im Wandel hautnah erleben! Ein Ausflug zum Aussichtsturm Merzdorf, um über den entstehenden Cottbuser Ostsee zu blicken, und danach in die Natur, den Branitzer Park oder den Spreewald. Ebenso zu empfehlen ist eine Besichtigung der Uni-Bibliothek (IKMZ-Gebäude) am BTU Campus und ein Abstecher in die Innenstadt, z.B. das Museum Dieselkraftwerk (BLMK) oder das Jugendstilgebäude des Staatstheaters Cottbus.
Vielen Dank, Marten, und weiterhin viel Erfolg!
Kontakt
Numerische Strömungs- und Gasdynamik
T +49 (0) 355 69-5127
kleinm(at)b-tu.de