Meet the Team | Prof. Johannes Schiffer
Du hast das EIZ ganz wesentlich mit auf den Weg gebracht – was hat dich dazu motiviert, was war deine Vision für das Energie-Innovationszentrum?
Das EIZ hat seinen Sitz in Cottbus. Damit liegt es im Zentrum einer vom Kohleausstieg und der notwendigen Transformation des Energiesystems besonders betroffenen Region. Unser Ziel ist es, dass der Energiesektor auch im Zeitalter von erneuerbaren Energien und der Digitalisierung die tragende Säule der wirtschaftlichen und technologischen Identität der Lausitz bleibt und das Lausitzer Revier zu einer zukunftsfähigen Energieregion weiterentwickelt wird. Dazu arbeiten wir im EIZ eng mit Unternehmen und renommierten Forschungseinrichtungen zusammen.
Welche Rolle nimmt das EIZ für dich langfristig in der Energiewende und speziell für die Lausitz ein?
Um die weltweiten Klimaziele zu erreichen, müssen wir eine effektive und effiziente klimaneutrale Bewirtschaftung aller Sektoren, wie Strom, Wärme und Verkehr, erreichen. Das wird technisch und wirtschaftlich nur möglich sein, indem wir die verschiedenen Energiesektoren stärker miteinander vernetzen. Das EIZ an der BTU adressiert diese globalen Herausforderungen. Im Vordergrund stehen bei uns die Bereiche Sektorenkopplung und intelligenter, digitaler Betrieb von Energiesystemen. Gleichzeitig stärken wir mit dem EIZ gezielt die Innovations- und Gründungsaktivitäten hier vor Ort in der Lausitz.
Die Lausitz befindet sich im Wandel. Was wünschst du dir für die zukünftige Entwicklung dieser Region?
Dass die vielfältigen Möglichkeiten der Strukturstärkungsmaßnahmen erkannt und genutzt werden, um die Region attraktiv, lebenswert, offen und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Was macht die Arbeit an der BTU für dich besonders?
Um die BTU herum entwickelt sich mit dem EIZ und mehreren anderen Playern seit einigen Jahren ein sehr dynamisches Ökosystem im Energiebereich, das mit einem Mix aus grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung viele spannende Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Dazu kommt ein sehr internationales Arbeitsumfeld mit vielen engagierten Menschen, die sich kreativ und konstruktiv an der Lösung wesentlicher gesellschaftlicher Fragestellungen beteiligen.
Prof. Johannes Schiffer hat technische Kybernetik an der Universität Stuttgart und der Universität Lund studiert. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Energieversorgungsnetze und Integration Erneuerbarer Energien (SENSE) und in der Gruppe für Regelungssysteme (Control Systems) an der TU Berlin tätig. Im Jahr 2015 promovierte er zum Dr.-Ing. in Elektrotechnik an der TU Berlin mit einer Arbeit über Stabilität und Power Sharing in Microgrids. Von 2015-2018 war Johannes Dozent (Assistenzprofessor) für intelligente Energiesysteme an der School of Electronic and Electrical Engineering, University of Leeds, Großbritannien. Seit Juli 2018 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Regelungssysteme und Netzleittechnik an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Seit 2021 hat Johannes eine gemeinsame Professur mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geotechnologien (IEG) inne, wo er das Geschäftsfeld System Integration, Automation and Operation Management leitet. Seit 2022 ist er außerdem Koordinator des Energie-Innovationszentrums Cottbus (EIZ) und seit 2023 Koordinator des EU MSCA-Doktoranden-Netzwerks „Dependable Smart Energy Systems“ (DENSE).
Vielen Dank, Johannes, und weiterhin viel Erfolg!
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Regelungssysteme und Netzleittechnik
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