Ringvorlesung Korruption - Korruption aus der Sicht von Transparency International

Dr. Gisela Rüß von Transparency International spricht u.a. über den Korruptionswahrnehmungsindex.

In den heutigen Zeiten, in denen Populismus und Beschimpfungen in den sozialen Medien üblich sind, wird der Begriff „Korruption“ inflationär verwandt, ohne eigentlich zu wissen, was man damit meint. Es gibt keine Legaldefinition, jeder versteht etwas anderes darunter und definiert es als das Böse besonders im politischen Bereich. Die große Bandbreite der Korruption vom kleinen Geschenk bis zu Millionenschäden macht dem Einzelnen die Positionierung schwer.

Die internationale NGO Transparency International gibt es seit 1993 mit mittlerweile Chapter in über 100 Ländern und definiert Korruption als  Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil.

Dagegen zu kämpfen, setzt voraus, dass man Korruption und die Gefahr, die damit verbunden ist, erkennt und vor Korruption sensibilisieren kann. Notwendig sind Koalitionen gegen Korruption in allen Teilen der Gesellschaft, sei es in der Wirtschaft, sei es in der Politik, im Sport oder z. B. im Gesundheitswesen.

Weltweit bekannt, ist der Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Transparency, der  Länder nach dem Grad auflistet, in dem dort Korruption bei Amtsträgern und Politikern wahrgenommen wird. Dieser Index, der sich auf Umfragen stützt, führt bei der Veröffentlichung immer zu intensiven Diskussionen auf der ganzen Welt. Wie viel Korruption es aber wirklich in den einzelnen Ländern gibt, ist bei der großen Dunkelziffer nicht exakt feststellbar.