Pariser Klimaschutzziele in der Lausitz: Neue biotechnologische Verfahren für den regionalen Wandel
Professor Dr. Jan-Heiner Küpper, Leiter des Fachgebietes Molekulare Zellbiologie an der BTU, stellt vielversprechende neue biotechnologische Verfahren vor, die dem regionalen Wandel in der Lausitz förderlich sein können und die Pariser Klimaschutzziele im Blick haben.
Aufgrund der auch von Deutschland ratifizierten Pariser Klimaschutzziele wird die Kohleverstromung deutlich reduziert und bis Mitte des Jahrhunderts nahezu eingestellt werden müssen. Die Lausitz steht somit vor einem historischen Strukturwandel. Durch gelungene Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kann jetzt die Chance ergriffen werden, die Lausitz weltweit zur Modellregion für wirtschaftliche Prosperität und zugleich Nachhaltigkeit zu machen. Ein Beitrag dazu kommt aus der Biotechnologie: Über ein neues Verfahren kann die Fixierung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre durch Mikroorganismen um Größenordnungen gesteigert werden. Die dabei entstehende Biomasse wird in neue Wertschöpfungsketten wie Bioenergie, Biodünger, Nahrungsmittel und chemische Stoffe überführt. Dadurch kann eine regionale Kreislaufwirtschaft mit vielen neuen Arbeitsplätzen entstehen - und zugleich der Klimawandel bekämpft werden.
Datum: Mittwoch, 10. Oktober 2018, 17:30 bis 19:00 Uhr
Ort: BTU Cottbus–Senftenberg, Zentralcampus Cottbus, Zentrales Hörsaalgebäude (ZHG), Konrad–Zuse–Straße 4, 03046 Cottbus
Prof. Dr. rer. nat. habil. Jan-Heiner Küpper verfasste seine Doktorarbeit am Institut für Angewandte Tumorvirologie des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg und promovierte 1990 an der Universität Heidelberg, an deren medizinischer Fakultät sich der Doktor der Biologie 1998 in Toxikologie habilitierte. Er bezog 1992 ein Stipendium der Union for International Cancer Control (UICC) für ein Projekt an der University of Kentucky in den USA und wirkte von 1991 bis 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Krebsforschungszentrum. Von 1997 bis 2002 war er Arbeitsgruppenleiter am Universitätsklinikum Tübingen. Im Zeitraum von 2002 bis 2007 leitete er als Chief Executive Officer (CEO) die Heart BioSystems GmbH in Heidelberg.
Seit 2007 hat er die Professur Molekulare Zellbiologie an der BTU Cottbus-Senftenberg inne, und von 2010 bis 2016 leitete er in Senftenberg den Studiengang Biotechnologie. Regelmäßig führen ihn seit 2013 Forschungsaufenthalte an die University of Namibia, wo er Gastprofessor ist. Seit 2016 fungiert Professor Küpper als Direktor des Instituts für Biotechnologie der BTU Cottbus-Senftenberg. Der Wissenschaftler ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Zelluläre Biotechnologie und gehört dem Vorstand der Carbon Biotech Social Enterprise AG in Senftenberg an. Gemeinsam mit der Journalistin Anja Paumen hat er das 2015 im oekom Verlag München das Buch »It's the Planet, Stupid!: Sieben Perspektiven zum Klimawandel« veröffentlicht.
Zur Vorlesungsreihe »Open BTU«
Vom 10. Oktober 2018 bis zum 30. Januar 2019 bietet die öffentliche Vorlesungsreihe »Open BTU« interessante Einblicke in spannende Wissenschaftsgebiete. Dabei geht es um Themen wie »Klima- und Energiewandel«, »Antisemitismus« damals und heute, sowie »Cottbus Mitdenken«. In die interdisziplinären Vorträge fließen aktuelle Forschungsansätze der BTU Cottbus-Senftenberg ein. Mit diesem für alle Interessierten offenen Bildungsformat unterstützt das Weiterbildungszentrum der Universität lebenslanges Lernen und fördert den Wissens- und Ideentransfer in der Region, indem es gesellschaftlich relevante Fragestellungen aufgreift. Dabei kooperiert die BTU auch mit anderen Hochschulen und Institutionen. Nach jedem Vortrag besteht die Gelegenheit für Fragen und den Austausch mit den Referierenden. Interessierte sind herzlich eingeladen, an dem breit gefächerten Veranstaltungsangebot teilzunehmen.
Mehr zur Vorlesungsreihe »Open BTU«:https://www.b-tu.de/weiterbildung/offene-hochschule/open-btu
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