Drei Hochschulen – ein Schwerpunkt: Gesundheitswissenschaften in Brandenburg
Sie braucht angesichts der Absicht, eine Medizinische Fakultät in der Lausitz zu etablieren, ein klares Profil und eine größere Dynamik – so der Tenor beim 15. Health Circle, zu dem die Initiative Gesundheitswirtschaft Brandenburg (IGW BB) gemeinsam mit der Fakultät an die Universität Potsdam eingeladen hatte.
Gründungsdekan Prof. Joachim W. Dudenhausen stellte den aktuellen Stand des Aufbaus der neuen Fakultät vor:16 Professuren sind ausgeschrieben, von denen die erste besetzt ist. Weitere würden in Kürze folgen. Aus den beteiligten Hochschulen wurden für Forschung und Lehre bereits 104 Wissenschaftler*innen kooptiert. In den drei für die Fakultät definierten Profilbereichen „Prävention, Behandlung, Rehabilitation“, „Versorgungsforschung mit Schwerpunkt eHealth“ und „Altersbedingte zelluläre Veränderungen“ werde ein breites und wissenschaftlich spannendes Spektrum abgedeckt, so Dudenhausen. Der Dekan verwies auf die Forschungsinfrastruktur zur Digitalisierung in Kooperation mit dem Carl-Thiem-Klinikum Cottbus und der BTU sowie auf das zu Jahresbeginn etablierte Harding-Zentrum für Risiko-Kompetenzforschung an der Universität Potsdam.
Dass diese Entwicklung eine Erfolgsgeschichte sei, wurde in der Podiumsdiskussion mehrfach bekräftigt. Zugleich wurde deutlich, dass der beabsichtigte Aufbau einer Universitätsmedizin in der Lausitz im Rahmen des Strukturwandels viele Fragen aufwerfe, die das künftige Profil der FGW und ihrer Träger sowie mögliche Schnittstellen zu der neuen Hochschulmedizin betreffen.
Tobias Dünow, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, vertrat vehement die Position der Landesregierung, dass eine künftige Medizinische Fakultät in Brandenburg nur durch klare Alleinstellungsmerkmale ihre Berechtigung erhalte. Dafür sei ein zehnköpfiges Gremium unter Leitung von Prof. Karl Max Einhäupl und mit weiteren renommierten Wissenschaftler*innen berufen worden. Der Zeitrahmen für die Gründungsvorbereitung umfasse fünf Jahre oder mehr. Während die Medizinische Fakultät, die als einzige derartige Einrichtung durch den Bund im Zuge des Kohleausstiegs finanziert werde, sich weit über Brandenburg hinaus einen Namen machen müsse, habe die FGW ihren Schwerpunkt klar im Land.
Prof. Christiane Hipp, amtierende Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg, bekräftigte dies. Parallelentwicklungen könne man sich nicht leisten, müsse aber für den Strukturwandel in der Lausitz auch Wege gehen, die Agilität und Handlungsspielräume weiterhin zuließen.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Prof. Michael Schierack sprach sich dafür aus, einerseits die notwendigen Signale für die Zukunft der Menschen in der Lausitz zu senden. Anderseits sei es wichtig, dem Expertengremium die nötige Zeit für ein schlüssiges Konzept einzuräumen, mit dem die Zustimmung der Bundesländer zur neuen Medizinischen Fakultät gesichert werden kann.
Auch Prof. Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, sieht deutlich die Vorteile einer Universitätsmedizin in Brandenburg mit Schwerpunkt in der Lausitz. Er bezweifle jedoch, dass es sinnvoll sei, eine medizinische Hochschule am Reißbrett zu entwerfen. Auch bei der FGW gebe es eine intensive Abstimmung der Kompetenzen und Kooperation. Das Dach der FGW biete sich an, um bei diesem großen Projekt zu helfen.
Prof. Edmund Neugebauer, Präsident der Medizinischen Hochschule Brandenburg, unterstrich die wissenschaftliche Basis der hier bereits angebotenen Studiengänge. Die hervorragend fortschreitende Forschungsentwicklung der MHB werde durch eingeworbene Forschungsmittel in Millionenhöhe bestätigt, die das Budget der privaten Hochschule deutlich ergänzten.
Statements und Fragen aus dem Publikum zeigten das große Interesse an der weiteren erfolgreichen Gestaltung der Fakultät für Gesundheitswissenschaften im Dienste einer zukunftsfähigen medizinischen Versorgung im Land.
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