Ausstellung „100 Jahre Kabarett“
Die Ausstellung zeigt in 25 Rahmen die Welt als Cabaret vom Berliner Überbrettl 1901 bis hin zum Züricher Cabaret Voltaire 1916. Die Entwicklung ist rasant. Von Baron Ernst von Wolzogen am 18. Januar 1901 aus der Taufe gehoben, erobert sich die vom französischen Vorbild inspirierte neue Kunstform auf Anhieb einen festen Platz im großstädtischen Kulturbetrieb. Mit satirischer Spottlust oder einfach nur unterhaltsam-¬blödelnd, zuweilen aber auch mit bitterem Ernst, in Kneipen-Brettln und auf Theaterbühnen präsentieren Dichter und Maler, Schauspieler und Musiker ihrem meist bürgerlichen Publikum die Welt des Kaiserreichs als Tingeltangel.
Im Berliner Schall und Rauch veralbert Max Reinhardt das wilhelminische Theater und erprobt gleichzeitig seine neue Theaterkonzeption. Bei den elf Scharfrichtern in München attackiert Frank Wedekind in seinen Balladen und Moritaten die bürgerliche Moral. Böse Mädchen tummeln sich in der Schminkschatulle, etwas später feiert Rudolf Nelson mit seinen mondänen Revuen Triumphe. Otto Reutter und Claire Waldoff werden in Berlin zu gefeierten Stars, in München entdeckt Kathi Kobus Karl Valentin und Joachim Ringelnatz. Ab 1910 beschwören die Expressionisten im Gnu den Weltuntergang, und im Cabaret Voltaire feiern die Bohemiens schließlich den gespenstischen Totentanz einer überlebten Gesellschaft.
Andreas Gaber
Studentenwerk Frankfurt (Oder)
Kontakt: kultur@studentenwerk-frankfurt.de | 0178 9078252
EI(N)FÄLLE ist eine Veranstaltung des Studentenwerks Frankfurt (Oder).
Veranstaltungsort
BTU Cottbus-Senftenberg, Zentralcampus Cottbus, Zentrales Hörsaalgebäude (ZHG)