StabilOrg - Verbundvorhaben: "Entwicklung neuartiger, stabiler organo-mineralischer Komplexe zur nachhaltigen Bodenverbesserung (StabilOrg)"

In dem Verbundvorhaben sollen neuartige Bodenverbesserungsmittel entwickelt werden, bei denen die organische Substanz aus regenerativen Quellen stammt und ohne energieintensive Umwandlungsprozesse verwendet werden können. Zur Stabilisierung sollen diese organischen Verbindungen mit anorganischen Substanzen vermischt werden. Vorbild für diese Stabilisierung sind die natürlicherweise im Boden vorkommenden anorganisch-organischen Verbindungen.

    Teilvorhaben 1: "Herkunft und Qualität organischer und anorganischer Komponenten und Bewertung der Mischsubstrate"

    Das Teilvorhaben 1 der BTU im StabilOrg-Verbundvorhaben befasst sich dabei mit der regionalen und nachhaltigen Verfügbarkeit und Qualität in Frage kommender Rohstoffe. Darüber hinaus ist das Teilvorhaben an der Beurteilung der Eigenschaften der hergestellten Mischsubstrate beteiligt. In dem Teilvorhaben wird eine Gesamtbewertung der Nutz- (Verbesserung physikalischer Bodeneigenschaften, Stabilisierung organischer Substanz im Boden) und möglicher Schadeffekte (z.B. Schwermetallgehalte) der getesteten Mischsubstrate durchgeführt und ihre Zulassungsfähigkeit geprüft. BTU übernimmt die Gesamtkoordination des Verbundvorhabens.

    Für die Ressourcenabschätzung werden potentielle Lieferquellen auf ihre Nachhaltigkeit geprüft. Stoffeigenschaften und mögliche Qualitätsschwankungen der organischen und anorganischen
    Komponenten werden analysiert. Die durch Verbundpartner hergestellten Mischprodukte werden hinsichtlich physikalischer und chemischer Eigenschaften untersucht. Eine wichtige Teilaufgabe ist die Bewertung der Stabilisierung der organischen Substanz durch Zugabe anorganischer Substanzen. Es werden dazu Säulenversuche über einen Zeitraum von einem Jahr unter kontrollierten Bedingungen in Bodenmaterial durchgeführt. Betrachtet und bewertet wird dabei die Zusammensetzung der Auswaschungsprodukte. Nach Ende der Versuchszeit werden die Bodeneigenschaften in den Säulen analysiert, um mögliche Einflüsse der eingesetzten Bodenverbesserungsmittel zu erkennen. Auf der Basis der Analyseergebnisse soll eingeschätzt werden, ob Ziele für neuartige Bodenhilfsstoffe mit den vorliegenden anorganisch-organischen Substratmischungen erreicht werden können. Als Voraussetzung für eine spätere Produktentwicklung und -vermarktung wird die Zulassungsfähigkeit der Mischsubstrate entsprechend der gesetzlichen Anforderungen laut DüngG/DüV geprüft. Mit Blick auf Absatzmöglichkeiten für die zu entwickelnden Produkte ist eine erste überschlägige Analyse späterer Marktpotentiale eines noch zu entwickelnden Endprodukts vorgesehen.

    Teilvorhaben 2 "Ton und Lehm als anorganische Komponenten"

    Das Teilvorhaben 2 des StabilOrg-Verbundvorhabens beinhaltet im Wesentlichen das AP 2 und wird durch den Verbundpartner KERATON koordiniert und bearbeitet. Ziel des Teilvorhabens ist zum einen eine Abschätzung der regionalen Potentiale für die Bereitstellung geeigneter Tone oder Lehme. Geeignete Substrate werden zum anderen mit ausgewählten organischen Substanzen in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen kombiniert. Ziel ist die Bereitstellung von Grunddaten und Vorprodukten für die Auswahl von Mischungsansätzen, die in AP 4 chemisch-mineralogisch gekennzeichnet und in AP 5 in Säulenversuchen erprobt werden.

    Teilvorhaben 3 "Eisenhydroxidschlämme als anorganische Komponenten"

    Das Teilvorhaben 3 des StabilOrg-Verbundvorhabens beinhaltet das AP 3 und wird durch den Verbundpartner P.U.S. koordiniert und bearbeitet. Ziel des Teilvorhabens ist zum einen eine Abschätzung der regionalen Potentiale für die Bereitstellung von Eisenhydroxidschlämmen. Bekannte Quellen sind Grubenwasseraufbereitungsanlagen der laufenden Braunkohlentagebaue. Mit Blick auf das bevorstehende Auslaufen der Braunkohleproduktion sollen darüber hinaus auch Potentiale bei der regionalen Trinkwasseraufbereitung betrachtet werden sowie EHS aus stark verockerten Fließgewässern der Lausitz (Baggerschlämme) geprüft werden. Geeignete Substrate werden darüber hinaus mit ausgewählten organischen Substanzen in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen kombiniert. Ziel ist die Bereitstellung von Grunddaten und Vorprodukten für die Auswahl von Mischungsansätzen, die in AP 4 chemisch-mineralogisch gekennzeichnet und in AP 5 in Säulenversuchen erprobt werden.

    StabilOrg ist Teil der WIR!-Initiative Land-Innovation-Lausitz (LIL)

    gefördert durch: