Köpfe aus Forschung und Transfer
Frau Krautz, was sind die Schwerpunkte und Aufgaben des Referates Technologie und Innovation?
Zu den Hauptaufgaben des Referates gehören die Bereiche Firmenkontakte, Forschungsservice und Forschungsmarketing. Meine Kolleginnen und ich sind in der Region unterwegs und besuchen Unternehmen vor Ort, um über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit unserer Uni zu informieren. Dabei haben wir die gesamte Uni im Gepäck, z.B. wen und was gibt es, welche neuen Projekte sind gestartet, wo gibt es interessante Reallabore. Wir kümmern uns aber auch um Anfragen von Unternehmen und vermitteln den passenden fachlichen Kontakt und begleiten die ersten Gespräche. Unsere Erfahrung ist, dass die erste Idee noch lange nicht die eigentliche Aufgabenstellung beinhaltet und mehrere Gesprächsrunden erforderlich sind, um das eigentliche Problem zu beschreiben und Lösungen gemeinsam zu finden. Hier unterstützen wir dann auch bei der Suche nach passenden Förderprogrammen bzw. wir haben uns auf die umfassende Beratung und Unterstützung im Bereich der ZIM-Förderung spezialisiert.
Ein wichtiges Anliegen ist uns, dass sich WissenschaftlerInnen und Unternehmen treffen und austauschen können. Einmal im Jahr organisieren wir den BTU-Transfertag. Darüber hinaus beteiligen wir uns bei der Organisation von Fachkonferenzen oder Netzwerkveranstaltungen und organisieren Ausstellungsbereiche, damit sich BTU-Fachgebiete präsentieren können.
Die BTU ist zudem bei diversen Fach- und Leitmessen vertreten. Die Organisation der Messebeteiligungen an Gemeinschaftsständen der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg erfolgt ebenfalls durch unser Referat.
Und ein ganz wichtiges Arbeitsmittel bei unserer täglichen Arbeit ist die BTU-Transferdatenbank mit einem Überblick zu Kontakten, Kompetenzen und Ausstattung für mögliche Kooperationsvorhaben sowie Möglichkeiten zur akademischen Fachkräfterekrutierung.
Welche Rolle spielt das Referat an der BTU?
Unser Referat ist Teil der Abteilung Wissens- und Technologietransfer. Gemeinsam mit den Kolleginnen aus den Bereichen Patente und Lizenzen, der Präsenzstellen in Spremberg und Finsterwalde und weiteren Akteuren an der BTU in Transferprojekten und Initiativen des Strukturwandels sind wir ein Baustein an Angeboten für Unternehmen in der Region.
Auf welche speziellen Bereiche der Innovationsförderung hat sich das Referat Technologie und Innovation spezialisiert, auch im Hinblick auf die ZIM-Förderung?
Meine Kolleginnen und ich unterstützen WissenschaftlerInnen bei Kooperationsprojekten Wissenschaft/Wirtschaft, indem wir z.B. zu passenden Förderprogrammen recherchieren, wir helfen bei der Klärung der Antragsberechtigung, stellen die erforderlichen Formulare und Dokumente zur Verfügung und geben Tipps und Hinweise. Wir beraten auch zu förderpolitischen Inhalten, insbesondere Clusterzuordnung, bei den Brandenburger Förderprogrammen. Beim ZIM-Programm unterstützen wir BTU-Teilprojekte mit einem umfangreichen Service. Wir stellen Muster-Kooperationsverträge zur Verfügung, beraten zu den Anforderungen des Förderprogramms, helfen bei der Berechnung der Personenmonate und „übersetzen“ Meilensteine und Arbeitspakete in das BTU-Antragsformular.
Beim Antragsservice arbeiten wir eng mit den KollegInnen der Forschungsabteilung zusammen. Dazu gehört auch, dass wir uns in jedem Semester an der Veranstaltungsreihe zur Drittmittelantragstellung beteiligen. Und jeden Freitag bieten wir eine online Sprechstunde Forschungsförderung - Kooperation Wissenschaft/Wirtschaft an.
Was mögen Sie an ihrer Arbeit am meisten?
Ganz klar: Die Vielfalt der Themen aus den unterschiedlichsten Branchen und Fachdisziplinen. Jeden Tag begegnet mir ein neues Thema, mal ist es das bildgebende Verfahren, neue Materialen, logistische Abläufe oder die Messtechnik. Aktuell sind wir im Austausch mit einer Krankenkasse, hier geht es um Unterstützungsmöglichkeiten und Begleitung einer Studie.
Braucht man für die Arbeit im Referat gute Kontakte?
Ja, für die Arbeit im Referat sind gute Kontakte und Netzwerke intern und extern äußerst wichtig. An erster Stelle stehen unsere Kontakte zu den Fachgebieten und Projekten innerhalb der BTU. Wir pflegen auch viele Kontakte zu Unternehmen, insbesondere zu kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region und für die Kontaktpflege nutzen wir ein CRM-System. Aber auch der Austausch mit den regionalen Akteuren der Kammern, der Wirtschaftsförderern und Netzwerken ist uns sehr wichtig. Letzteres hilft uns sehr, unsere Kontakte weiter auszubauen.
Besonders wertvoll für mich ist meine langjährige Erfahrung im Technologietransfer, die ich zunächst an der ehemaligen Hochschule Lausitz und jetzt an der BTU Cottbus-Senftenberg sammeln konnte.
Sind Sie in einem Netzwerk besonders aktiv?
Ja, wir arbeiten intensiv mit der Initiative MinGenTec zusammen. MinGenTec unterstützt uns mit vielen Veranstaltungsangeboten, dass die BTU sichtbarer wird und bietet uns sehr gute Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Wir nutzen auch Synergieeffekte, so haben wir in den letzten beiden Jahren mit Unterstützung der Initiative MinGeTec den BTU-Transfertag organisiert. Die Zusammenarbeit mit MinGenTec ist auch deshalb spannend, weil MinGeTec eine hohe Industrierelevanz aufweist. Und ein Blick über den Tellerrand lohnt sich immer.
Und was begeistert Sie aktuell am meisten?
Aktuell ist die Mitarbeit bei der Erarbeitung unserer Transferstrategie besonders wertvoll. In vielen Gesprächen und Workshops wurde aufgezeigt, welches Potenzial im Transfer steckt und wie vielfältig Transfer an unserer Uni bereits gelebt wird. Gemeinsam mit weiteren Transferakteuren konnte ich in mehreren Workshops an diesem großen Projekt mitzuwirken.