Historische Köhlerei

Die Köhlerei, die Herstellung von Holzkohle, ist eine historische Form der Waldnutzung. Holzkohle wurde in vor- und frühindustrieller Zeit für verschiedene Gewerbe (z. B. Berg- und Hüttenwesen), im Handwerk (z. B. Schmiede) und für den Hausgebrauch benötigt. Einen besonders hohen Bedarf an Holzkohle hatten vor allem Hüttenwerke. Daher war die historische Köhlerei oft die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen. Wegen ihrer Bedeutung wurden das Köhlerhandwerk und die Teerschwelerei im Jahr 2014 in das Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe in Deutschland (UNESCO)  aufgenommen.

In Deutschland wurde die Herstellung von Holzkohle vor allem in den ehemals überregional bedeutenden Bergbauzentren der Mittelgebirge wie dem Schwarzwald, dem Harz oder der Oberpfalz zu betrieben.  Aber auch im Norddeutschen Tiefland belegen zahlreiche Relikte von Holzkohlemeilern, dass Holzkohle in größerem Umfang hergestellt wurde.  Darüber hinaus wurde die Köhlerei in vielen weiteren Regionen Europas und im Nordosten der USA ausgeübt.

Mittels Pyrolyse wird Holz zu Holzkohle verschwelt. Dafür wurden verschiedenen Typen von Holzkohlemeilern verwendet. Die ältesten archäologisch nachweisbaren Relikte sind Grubenmeiler.  Diese wurden später von stehenden Meilern, auch Platzmeiler genannt, abgelöst. Dafür wurden ebene, runde Flächen, sogenannte Meilerplatten, angelegt. Die meisten Meilerplatten besitzen Durchmesser von 8 - 12 m, sie können aber auch je nach Region zwischen 4 und 30 m variieren.