Max-Grünebaum-Preise 2022 in Cottbus verliehen

Max Grünebaum-Stiftung feierte mit einem Festakt ihr 25. Jubiläum. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden zwei Max-Grünebaum-Preise und zwei Förderpreise an vier herausragende junge Frauen übergeben. Zwei Preise gingen an die BTU Cottbus-Senftenberg und zwei Preise an das Staatstheater Cottbus.

Peter Gumbel äußerte sich im Namen der Stifterfamilie dazu aus diesem Anlass: „Wir freuen uns, als Urenkel von Max Grünebaum an den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum teilzunehmen. Wir würdigen die außergewöhnliche Geste unserer Eltern, die Stiftung zu gründen. Und wir blicken nicht nur zurück, sondern auch nach vorne: Wir sind gespannt auf die Zukunftsaussichten der Stadt Cottbus mit ihrem blühenden kulturellen und intellektuellen Leben durch Theater und Universität.“

Tobias Dünow, Kulturstaatssekretär des Landes Brandenburg, gratulierte in seinem Grußwort während der Preisverleihung: „Was wäre das Land Brandenburg ohne seine Stiftungen – und vor allem: Was wäre die Stadt Cottbus ohne die Max Grünebaum-Stiftung? Deutlich ärmer – im ideellen wie im monetären Sinne. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass die Max Grünebaum-Stiftung die sich wandelnde Lausitzregion bereits seit einem Vierteljahrhundert in das Zentrum ihrer Förderung stellt. Mit dem Max-Grünebaum-Preis ist nicht nur eine Mahnung verbunden, die uns an die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte erinnert, sondern auch der Aufruf, sich an diese Region zu binden, so wie es die Stifter und Stifterinnen in der Heimat ihres Vorfahren getan haben. Mein Dank gilt der Stifterfamilie, die seit nunmehr 25 Jahren junge Talente in Kultur und Wissenschaft fördert und – ganz im Sinne ihres Vorfahren – die Stadt Cottbus durch die Preise der Max-Grünebaum-Stiftung bereichert. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und der Stiftung herzlich zu ihrem Jubiläum!“

Während der Festveranstaltung vergab die Max Grünebaum-Stiftung jeweils einen Max-Grünebaum-Preis und einen Förderpreis an die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und an das Staatstheater Cottbus. Das künstlerische Rahmenprogramm gestalteten Preisträger*innen der Stiftung aus vergangenen Jahren.

Die Preisträgerinnen 2022
Max-Grünebaum-Preisträgerin 2022 des Staatstheater Cottbus ist die Sopranistin Ketevan Chuntishvili. Die Mitarbeiterin Social Media Annalena Hänsel vom Staatstheater Cottbus erhielt den Karl-Newman-Förderpreis 2022. Der Max-Grünebaum-Preis der BTU Cottbus-Senftenberg ging in diesem Jahr an Dr. phil. Clara Rellensmann. Den Ernst-Frank-Förderpreis für ein Auslandssemester in England erhielt die Studentin Thi My Linh Nguyen.
Der Max-Grünebaum-Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 3.500 Euro. Der Förderpreis für das Staatstheater finanziert eine Theaterreise nach London und der Förderpreis für die BTU einen Studienaufenthalt im Ausland, vorzugsweise in England. Die Stiftung zeichnet seit 25 Jahren jährlich hervorragende junge Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und besonders engagierte Mitarbeiter*innen beider Institutionen aus und setzt damit ein Zeichen für Verständigung und Wertschätzung.

Die Geschichte der Max Grünebaum-Stiftung ist ein beeindruckendes Zeugnis der Versöhnung, die damit verbundene alljährliche feierliche Preisverleihung ein emotionaler Höhepunkt im kulturellen und wissenschaftlichen Leben der Stadt Cottbus. Mit ihren vielen Preisträger*innen strahlt sie inzwischen weit über die Grenzen von Cottbus hinaus.

Buch und Film zum Stiftungsjubiläum
Das Staatstheater Cottbus und die BTU Cottbus-Senftenberg gratulierten der Max Grünebaum-Stiftung mit einem Buch und dem 20-minütigen Jubiläumsfilm „25 Jahre Max Grünebaum-Stiftung“ in der Regie von Sebastian Rau. Der Film der Universität wurde während der Festveranstaltung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Mittelpunkt beider Medien steht die beeindruckende etwa 150-jährige Geschichte der Cottbuser Familie Grünebaum, die lange Zeit vergessen war und erst 1997 durch die Gründung der gleichnamigen Stiftung wieder zu neuem Leben erweckt wurde.

Hintergrund zur Max Grünebaum-Stiftung Cottbus
Der Tuchfabrikant und Cottbuser Ehrenbürger Max Grünebaum (1851-1925) verband als erfolgreicher Unternehmer soziales Engagement und Mäzenatentum in vorbildlicher Weise und förderte zeitlebens das Cottbuser Theater. Aus rassistischen Gründen wurden die Nachfahren Max Grünebaums in der Zeit des Dritten Reiches aus Deutschland vertrieben, das Familienvermögen wurde enteignet. Die Familie wagte in England einen Neuanfang. In Erinnerung an das Wirken von Max Grünebaum in Cottbus errichteten die in England lebenden Enkel im Mai 1997 die Max Grünebaum-Stiftung, deren Anliegen es ist, die guten Beziehungen zwischen Cottbus und England weiter zu fördern. Um das Staatstheater Cottbus und die Branden-burgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg zu unterstützen, verleiht die Stiftung jährlich an künstlerische und wissenschaftliche Nach-wuchskräfte die Max-Grünebaum-Preise.
 

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Die Preisträgerinnen 2022 (v.l.n.r.): Annalena Hänsel (Karl-Newman-Förderpreisträgerin 2022), Ketevan Chuntishvili (Max-Grünebaum-Preisträgerin 2022), Thi My Linh Nguyen (Ernst-Frank-Förderpreisträgerin 2022), Dr. phil. Clara Rellensmann (Max-Grünebaum-Preisträgerin 2022), Foto: Marlies Kross
Dr. Clara Rellensmann (li.) und Thi My Linh Nguyen sind die Preisträgerinnen der BTU (Foto: BTU, Ralf Schuster)
BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande gratuliert der Stifterfamilie und der Max Grünebaum-Stiftung zum Jubiläum und würdigt deren Verdienste zum Wohle von Kultur, Gesellschaft und technischem Fortschritt (Foto: BTU, Ralf Schuster)
Während der Überreichung der Geschenke an die Stifterfamilie (Foto BTU, Ralf Schuster)
Auf der Bühne im Großen Haus des Staatstheaters Cottbus am 6. November 2022: Die zum Festakt anlässlich des 25. Jubiläums der Max-Grünebaum-Stiftung anwesenden ehemaligen Preisträger*innen und die Preisträgerinnen 2022 (Foto: Marlies Kross)