Architekten – Film, Lesung und Gesprächsrunde

In der Zeit des Umbruchs 1989/90, in der sowohl politisch, als auch für den Einzelnen alles möglich schien, wirkte die Trostlosigkeit, die der letzte DEFA-Film »Die Architekten« von Regisseur Peter Kahane ausstrahlte und die auch ein politisches Statement war, wie aus einer fernen Vergangenheit. 35 Jahre später vermittelt der Film ein differenziertes Bild der Herausforderungen und Beschränkungen durch Bürokratie und politische Indoktrination, denen ein Planungskollektiv mit idealistischen Vorstellungen und dem Willen, die sozialistische Gesellschaft zu verbessern, in der späten DDR ausgesetzt waren.

Anders der Roman »Die Allee« von Florentine Anders aus dem Jahr 2025. Darin gelang dem Architekten Hermann Henselmann das Ausloten von Spielräumen. Der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde durchdrungene Henselmann avancierte nach dem Krieg zum Chefarchitekten Ost-Berlins. Die Berliner Stalinallee, der Fernsehturm, das Haus des Lehrers, der Leipziger Uniturm und das Zeiss-Hochhaus in Jena sind mit seinem Namen verbunden.

Im Anschluss an die Filmvorführung und die Lesung aus dem Roman findet ein Gespräch mit der Autorin und dem Regisseur, moderiert von Prof. Dr. Sylvia Claus (Fachgebiet Kunstgeschichte) und Prof. Dr. Christer Petersen (Fachgebiet Angewandte Medienwissenschaften) statt.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung »Wofür stehen wir« des Instituts für Bau- und Kunstgeschichte und der »Cottbuser Filmgespräche« des Lehrstuhls für Angewandte Medienwissenschaften der BTU Cottbus-Senftenberg.

Veranstaltungsort: Weltspiegel, Rudolf-Breitscheid-Straße 78, 03046 Cottbus