Alumnus Michael Günther (Wirtschaftsingenieurwesen)

"Ich merke beinahe täglich, dass Qualifizierung und Ausbildung das A und O sind."

Michael Günther
Wirtschaftsingenieurwesen, 2006, Diplom

Michael Günther ist extrem hartnäckig und war schon während des Studiums gewillt Theorie und Praxis zu verbinden - so hatte Siemens extra eine Stelle für den engagierten Studenten geschaffen. Inzwischen ist er dort Vertriebsingenieur.

Hallo Herr Günther, was machen Sie heute beruflich?
Ich bin Vertriebsingenieur für Hochspannungs- und Mittelspannungsgeräte und Lösungen bei Siemens. Von der Stromerzeugung über die Verteilung bis in die Steckdose biete ich meinen Kunden die entsprechende Technik an. Mein Vertriebsgebiet reicht vom Nordosten Sachsens bis hoch an die Ostseeküste. Ich bin ständig auf der Suche nach Herausforderungen, da ist dieser facettenreiche Job genau richtig für mich. Mal stehe ich vor dem Vorstand eines Kunden und dann wieder vor dem Techniker, der die Anlagen bedient - und immer gilt es, die richtige Ansprache zu finden und adäquate Produkte, Serviceleistungen oder Lösungen zu präsentieren. Von Beginn an war es mir sehr wichtig, mich im Berufsleben nicht nur mit Technik zu beschäftigen, sondern auch mit Menschen zu interagieren.

Wie hat Ihnen das Studium bei Ihrem Karriereweg geholfen?
Das Studium zum Wirtschaftsingenieur war breit gefächert, was dem Vertriebsjob sehr nahe kommt. Neben dem physikalischen und mathematischen Aspekt habe ich auch viel in den Bereichen Kosteneffizienz, Finanzierung und Controlling gelernt. Alles in allem würde ich sagen, dass mich das Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet hat. Ich merke beinahe täglich, dass Qualifizierung und Ausbildung das A und O sind. Während meiner Zeit als Werkstudent bei Siemens habe ich bereits wichtige Erfahrungen für das spätere Berufsleben gesammelt. Ich wollte keinen typischen Studentenjob, sondern gleich in die richtige Richtung gehen. Durch die Tätigkeit bei Siemens war es quasi wie ein duales Studium. Der Weg dorthin hielt auch Niederlagen für mich bereit. Einige Türen blieben verschlossen, doch bei Siemens in Groß Gaglow war man von der Idee eines Werkstudenten begeistert. Man wollte sich melden, ich blieb dran. Über ein halbes Jahr habe ich immer wieder nachgefragt - bis dann am Ende schließlich extra eine Stelle für mich geschaffen wurde. Somit war ich der erste Werkstudent von Siemens in Cottbus.

Woran denken Sie, wenn Sie sich an Ihr Studium erinnern?
Rückblickend kann ich sagen, dass es mit die schönste Zeit in meinem Leben war. Ich bin aus Süddeutschland nach Cottbus gekommen, um auf eigenen Beinen zu stehen. Die Region kannte ich bereits durch meinen Bruder, den es nach der Wende nach Weißwasser gezogen hatte. So freute es mich, dass die Zusage der Uni sehr schnell kam. Am Anfang habe ich mich hier ein bisschen wie im Ausland gefühlt, da mein Badener Dialekt auch mal auf Ablehnung gestoßen ist. Davon habe ich mich jedoch nicht abschrecken lassen, sondern bin auf die Menschen zugegangen und habe das Studentenleben fernab der Heimat genossen. Cottbus ist eine übersichtliche Stadt und man ist schnell im Naherholungsgebiet, kann die Umgebung mit dem Fahrrad erkunden - das gefiel und gefällt mir sehr. Die mit Abstand schönste Erinnerung an das Studium ist, dass ich meine Frau an der BTU kennengelernt habe.

Alumnus des Monats Michael Günther