Alumnus Christopher Below (Biotechnologie)
Christopher Below
Bachelor, Biotechnologie
Wie sind Sie zur Biotechnologie gekommen?
Bereits in der Schule hat mich die Biotechnologie fasziniert, da sie für mich das perfekte Fundament bietet zur Lösung medizinischer Probleme unserer Gesellschaft wie Krebserkrankungen. Aus diesem Grund entschied ich mich für ein Abitur mit fachspezifischem Abschluss im Bereich Biotechnologie (Leistungskurs Biotechnologie). Mein Ziel war immer die Krebsforschung.
Warum haben Sie sich für ein Studium in Senftenberg entschieden?
Meiner Meinung nach ist eine Karriere in der Wissenschaft heutzutage nicht möglich ohne praktische Erfahrung, leider vermitteln das nur wenige Universitäten. Die BTU ist hierbei anders. Der Standort Senftenberg präsentiert sich mit ausgewogenem Verhältnis zwischen Theorie und Praxis, vielfältigen Laborkursen und der Möglichkeit zu Auslandsaufenthalten. Deswegen war Senftenberg definitiv Nummer eins für mich zum Zeitpunkt der Studiengangswahl.
Wie war der Übergang von der Schule zum Studium für Sie?
Überraschend einfach, denn mein Abitur in Dresden hat mich sehr gut auf mein späteres Studium vorbereitet. Ich denke während der Übergangszeit ist es besonders wichtig einen kühlen Kopf zu bewahren und fehlendes Wissen schnellstmöglich während des Studiums aufzuarbeiten.
Was machen Sie heute beruflich?
In meiner Tätigkeit als PhD Student in der Krebsforschung habe ich vielfältige Aufgabenbereiche. Mein Projekt besteht daraus, zu verstehen wie die biochemische und biophysische Komposition der extrazellulären Umgebung eines Tumors dessen Aggressivität und Biologie beeinflusst. Hierzu verwende ich globale proteomische Methoden wie Massenspektrometrie, aber auch neueste Zellkulturmodelle, sogennante Organoide, die einen Tumor akkurat in einer Petrischale modellieren können. Dies kombiniere ich derzeit mit in vivo Forschung an Labormäusen und Patientenproben. Der Kontakt zur realen Welt im Bereich des Translational Research ist mir dabei besonders wichtig, denn Krebsforschung hat nur dann Relevanz, wenn sie dem Patienten hilft.
Sie sind nach dem Bachelor direkt nach England gegangen, wie ist es dazu gekommen und was für Auslandserfahrungen hatten Sie vorher?
Ab dem Punkt an dem ich mein Studium anfing war für mich klar, dass Mobilität eine überaus wichtige Komponente einer jeden wissenschaftlichen Karriere darstellen sollte. Zu diesem Zweck bin ich während meines Studiums zum Praxisaufenthalt nach Indianapolis (USA) gegangen und war später zur Fertigung meiner Bachelorthesis in London (England). Während beider Auslandsaufenthalte konnte ich mir vielfältige Methodiken und Techniken anlernen und erfuhr wie weltweit führende Krebsforschung an den Top Instituten durchgeführt wird. Als meine Zeit in London und mein Bachelor sich dem Ende neigten, war für mich klar: Ich möchte weiterhin im Ausland an Exzellenzinstiutionen forschen und lernen. Das internationale Flaire, der Erfahrunsgewinn, die persönliche Entwicklung, eine andere Lebensweise, all dies reizte mich wieder ins Ausland zu gehen, diesmal für eine längerfristige Ausbildung.
Sie haben nach dem Bachelor in England direkt eine Promotion begonnen, ist das dort üblich und wie war der Übergang für Sie?
Üblich würde ich nicht sagen. In England (wie auch in anderen Ländern u.a. Deutschland, Schweden oder den USA) kann man auch schon nach dem Bachelor promovieren, wenn man zu diesem Zeitpunkt den nötigen praktischen Erfahrungsschatz besitzt und sich durch herausragende Leistungen für die Durchführung eines solchen Vorhabens qualifiziert hat. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mich die Promotion nach dem Bachelor (Fast-Track Promotion) bereits seit meinem ersten Semester and der BTU begeistert hat. Als ich mich dann während der Anfertigung meiner Bachelorarbeit für Funding Möglichkeiten für Mastervorhaben in Großbritannien bewarb, ermutigte mich mein damaliger Chef (ebenfalls aus Deutschland stammend und Leiter einer Arbeitsgruppe an einem Weltklasse Forschungsinstitut) zur Durchführung der Fast-Track Promotion. An seine Worte erinnere ich mich noch genau: „Christopher, wieso bewirbst Du dich für einen Master? Du bist mehr als qualifiziert um direkt einen PhD zu machen. Ein Master wird Dir nichts mehr bieten.“ Als mir dann nach erfolgreicher Bewerbung eine vollfinanzierte PhD Stelle an einem Top Krebsforschungsinstitute in Großbritannien ausgestellt wurde, bestätigte sich dies für mich. Der Übergang war auch hier, dank vielfältiger praktischer Ausbildung an der BTU, leichter als gedacht. Ab dem ersten Tag im Labor als PhD Student war ich unabhängig, eigenständig und effizient. All dies lernte ich während meiner Zeit an der BTU durch Vorlesungen, Praktika und vor allem Auslandsaufenthalte. Die BTU bot mir quasi eine Ausbildung mit Erfolgsgarantie.
Woran denken Sie, wenn Sie sich an ihre Studienzeit erinnern?
Gerne erinnere ich mich an die explosiven Versuche im Praktikum der Organischen Chemie, aber auch die Momente außerhalb des eigentlichen Studiums, wie meiner Arbeit als Tutor oder Tätigkeit im Studentenparlament. Gerne denke ich auch zurück an den Campus Senftenberg, den Senftenberger See und die Kirschbäume in voller Blüte auf dem Campus in der Frühlingszeit. Besonders erinnere ich mich an die freundlichen Professoren, die mit vielen netten Gesprächen und Ratschlägen meine Zeit im Bachelor und noch danach prägten. Danke!