Alumna Katja Tuppatsch (Biotechnologie)
Dr. Katja Tuppatsch
Bachelor und Master, Biotechnologie
Wie sind Sie zur Biotechnologie gekommen?
Ich wusste lange nicht was ich nach der Schule machen möchte. Erst die Studienfahrt vom Physik Leistungskurs Anfang der 12. Klasse ins Kernforschungszentrum nach Karlsruhe weckte mein Interesse für die Biotechnologie. Neben einer Reihe von Vorlesungen zur Kernspaltung hörten wir ein Referat zur Forschung und Entwicklung von Arzneimittel gegen HIV. Diese hat mich so fasziniert, dass ich von dort an Biotechnologie studieren wollte.
Warum haben Sie sich für ein Studium in Senftenberg entschieden?
Ich bin etwa 15 km entfernt von Senftenberg aufgewachsen und daher sehr verwurzelt in der Lausitz. Neben dem Aspekt das Senftenberg zu meiner Zeit eine Fachhochschule war, waren Familie, Freunde und Lebenspartner die Hauptgründe für mich in der Heimat zu studieren. Im Nachhinein bin ich sehr froh mich für Senftenberg entschieden zu haben. Die exzellente und sehr praxisnahe Ausbildung in vergleichsweise familiärer Atmosphäre ist einzigartig.
Was machen Sie heute beruflich? Was sind typische Aufgaben?
Aktuell bin ich als Medizinische Projektleiterin bei dem weltweit größten Biotechnologieunternehmen Amgen tätig. Ich betreue aus klinisch wissenschaftlicher Perspektive den monoklonalen Antikörper Evolocumab im Osten Deutschlands. Dabei handelt es sich um eine hocheffektive sichere Therapie zur Cholesterin Senkung für kardiovaskuläre Hochrisikopatienten und Patienten mit familiärer Hypercholeseterinämie. Mein Aufgabengebiet ist sehr abwechslungsreich. Neben eigenen Klinikvorträgen organisiere ich wissenschaftliche Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und Symposien auf Kongressen, führe Briefings für Vorträge durch, betreue klinische Studien und vieles mehr. Einen besseren Job kann ich mir der Zeit nicht vorstellen.
Wie war der Übergang von der Schule zum Studium für Sie?
Ich habe mich bewusst für eine Fachhochschule entschieden die ein mehr oder weniger vorgeschriebenes Pflichtlehrprogramm vorsah. Ich war zur Schulzeit nicht die fleißigste und wollte daher ein straffes Lehrprogramm und nicht die Flexibilität eines Universitätsstudiums. Insofern spürte ich keinen großen Unterschied zur Schule.
Wie war der Übergang vom Studium zum Beruf für Sie?
Ich fand Gefallen an der Forschung und entschied mich nach dem Masterabschluss für eine Promotion am Hans-Knöll-Institut in Jena. In der Zeit bis zum Abschluss meiner Doktorarbeit gab es viele Hochs und Tiefs. Vielerlei Gründe brachten mich am Ende jedoch zu dem Entschluss der Wissenschaft den Rücken zu kehren. Regelmäßige Besuche der Wissenschaftstage in Senftenberg und die dortigen Vorträge von Ehemaligen zu ihren beruflichen Werdegängen führten mich anfänglich in den Vertrieb und dann in den wissenschaftlichen Bereich der Pharmaindustrie und damit zu einem tollen Job in der Heimat.
Woran denken Sie, wenn Sie sich an ihre Studienzeit erinnern?
In erster Linie an tolle Menschen, die ich kennen gelernt habe und aus denen sich bleibende Freundschaften entwickelt haben. An gute Netzwerke, die ich durch die Nähe zu den Professoren und wissenschaftlichen Angestellten, aber auch durch die vielen Praxissemester bereits während des Studiums aufbauen konnte und die für meinen beruflichen Werdegang enorm nützlich waren. Nicht zu vergessen natürlich an viel Spaß, tolle Partys und entspannte Kaffepausen.