Interview mit dem Oberbürgermeister von Cottbus Tobias Schick (Wirtschaftsingenieurwesen)

"Ich denke gern an die Studienzeit zurück; Studium ist Leben."

In Cottbus wird alle 8 Jahre der Oberbürgermeister gewählt. Im Oktober 2022 kam es zur spannenden Stichwahl, die Tobias Schick von der SPD sehr souverän gewinnen konnte. Er hat 2000 bis 2006 Wirtschaftsingenieurwesen an der BTU studiert, bevor er das Studium abbrach und seine sportliche Leidenschaft zum Beruf machte und mit jungen 27 Jahren Geschäftsführer beim Sportbund Cottbus wurde. Er hat dabei sehr viel erreicht und den Sportbund zum zentralen Organ weiterentwickelt, gerade während Corona war er zentral für das Sportleben in Cottbus mit Hilfe bei Förderanträgen und praktischen Problemlösungen. Dieser Erfolg gab ihm sicherlich auch Rückenwind für die Wahl. Seine neuen Aufgaben als Oberbürgermeister fallen in eine sehr spannende Zeit, wo durch den Strukturwandel die Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt werden, buchstäblich mit den Bahnprojekten und sinnbildlich mit den vielen Groß- und Kleinprojekten vom Ostsee über Radwege bis zum Lausitz Science Park.

Hallo Herr Schick, erstmal herzlichen Glückwunsch zum Sieg der Oberbürgermeisterwahl. Es ist inspirierend, dass ein ehemaliger Student das Amt bekleidet. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihr Studium an der BTU?
Vielen Dank. Ich denke gern an die Studienzeit zurück; Studium ist Leben. Und es ist eine Zeit, die prägt – dank vieler Mitstudierender und dank vieler Professoren und Uni-Mitarbeitern, die herausfordern oder Wege ebnen. Und das an einer so schönen Uni wie unserer BTU Cottbus-Senftenberg mit kurzen Wegen zu den Profs und bezahlbaren Bedingungen in der Stadt.

Sie sind seit Ihrer Kindheit sportbegeistert und haben ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Was würden Sie Studierenden sagen, die ebenfalls daran denken ihre Hobbies, Talente oder Startup Ideen zum Beruf zu machen?
Nur zu. Leidenschaft und Hingabe sind wichtig, und mit Leidenschaft pflegt man Hobbies, nutzt Talent oder gründet sein Startup. Freilich braucht es auch Geld und Partner, aber letztlich geht es ja meistens darum, einen Traum wahr werden zu lassen.

Sie sind außerdem schon lange ehrenamtlich und politisch engagiert. Was würden Sie BTU Angehörigen und Studierenden raten, die sich gesellschaftlich einbringen wollen?
Davon lebt unsere offene Gesellschaft und eine funktionierende Demokratie. Mitreden ist besser als meckern. Wer sich engagiert, tut etwas für die Gemeinschaft. Und vieles hat ja dann auch mit einem Hobby zu tun.

Cottbus steht durch den Strukturwandel vor vielen Veränderungen. Auf welche Projekte freuen Sie sich am meisten in den nächsten Jahren?
Ich freue mich einerseits auf die Dinge, die baulich unsere Stadt verändern und verändern werden. Das Bahnwerk entsteht ja bereits. Das sind teils Planungen auf Jahrzehnte. Sehr spannend wird, wie sich das neue Hafenquartier am künftigen Ostsee auch architektonisch zeigen wird. Anderes bereitenwir vor, beispielsweise die universitäre Medizinausbildung oder den Lausitz Science Park. Es ist aber auch hochspannend zu sehen und zu erleben, was sich in der Gründerszene tut und wie sich gestandene Mittelständler und Handwerker trotz oder gerade wegen aktueller Sorgen neu erfinden. Am meisten aber freue ich mich darauf, diese Veränderungsprozesse gemeinsam mit den Cottbuserinnen und Cottbusern zu gestalten. 

Was für eine Botschaft haben Sie noch an die BTU Angehörigen?
Macht mit, und redet gut über unsere Stadt. Kommt her, entdeckt Cottbus/Chóśebuz, bleibt hier und verwirklicht euch. Seid Teil unserer Stadt-Gemeinschaft.

Kontakt

Daniel Ebert
Stabsstelle Friend- and Fundraising; Alumni
T +49 (0) 355 69-2420
daniel.ebert(at)b-tu.de