Wissenschaftlerinnen der BTU initiieren Forschungsnetzwerk zur Untersuchung von Konflikten um Migration, Rassismus und sozialen Wandel

Feierliche Eröffnung der Forschungsplattform "MIKOWA" an der BTU Cottbus-Senftenberg für den internationalen demokratiefördernden Dialog über Zuwanderung und Diversität in der Lausitz und weltweit

"Rassismus ist kein neues Phänomen. Die Entwicklungen weltweit, aber auch vor unserer eigenen Tür, sind besorgniserregend. Wir erleben oft, dass die Zuwanderung als Ausnahme und Bedrohung dargestellt wird. Doch das entspricht nicht der sozialen Realität und schafft ein hohes Konfliktpotenzial", reflektiert Prof. Dr. Anna Amelina. Die Forscherin ist eine von drei Professorinnen, die die Plattform "Migration, Konflikt und sozialer Wandel" (kurz MIKOWA) gegründet haben. Migration prägt seit jeher die Geschichte und die Gegenwart des europäischen Kontinents. Doch häufig wird sie erst im Angesicht von Konflikten thematisiert und diskutiert.

Ebenso wie Prof. Dr. Heike Radvan und Prof. Dr. Birgit Behrensen sieht Prof. Dr. Amelina die Notwendigkeit, ein Netzwerk zu schaffen, in dem regionale, europäische und internationale Akteure der Frage nachgehen, wie Konflikte im Kontext von Migration und Diversität analysiert und bearbeitet werden können. "Angesichts der aktuellen politischen Herausforderungen ist ein interdiszipliäres Netzwerk wie MIKOWA dringend erforderlich. Mit unserer Universität stehen wir für eine offene, demokratische Gesellschaft, die die gleichberechtigte Teilhabe aller einschließt. Sie ist die Bedingung für moderne Wissenschaft", so die amtierende BTU-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Hipp. Sie eröffnet die Forschungsplattform gemeinsam mit der brandenburgischen Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch und der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg Dr. Doris Lemmermeier. In einem Festvortrag analysiert die Migrationsforscherin Dr. Umut Erel der Open University in England die zentralen Ursachen der Konflikte um Migration in Europa. Dabei steht das Zusammenspiel zwischen Rassismus und neuen Formen von Diskriminierung der Migrantinnen und Migranten im Mittelpunkt der Analyse.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Datum: Donnerstag, 28. März 2019, 10.00-12.00 Uhr
Ort: Zentralcampus Cottbus, Hauptgebäude, Senatsaal, Raum 4.04

"Die Lebenssituation Geflüchteter ebenso wie Rassismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung sind Themen, die wir mit Politik, Praxis, Journalismus und Bürgerinnen und Bürgern untersuchen wollen", sagt Prof. Behrensen. Prof. Radvan ergänzt: "Wir erleben immer wieder, dass die wissenschaftliche Perspektive nicht ausreicht, um etwas zu ändern. Daher wollen wir mit dieser Plattform einen produktiven und demokratiefördernden Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis ins Leben rufen."

In Workshops, öffentlichen Vorlesungsreihen, Lehrveranstaltungen, Publikationen und Forschungsprojekten zeigen die Forscherinnen, dass Universitäten starke Partnerinnen der Demokratie sind, wenn sie ihre Fähigkeiten bündeln, sich den politischen Debatten stellen und wissenschaftliche Perspektiven für die Praxis übersetzen.

Fachkontakt:
Prof. Dr. Anna Amelina
Lehrstuhl Interkulturalität
T +49 (0) 355 69 2552
E Anna.Amelina(at)b-tu.de

Prof. Dr. Birgit Behrensen
Fachgebiet Soziologie für die Soziale Arbeit
T: +49 (0) 355 5818 433
E Birgit.Behrensen(at)b-tu.de

Prof. Dr. Heike Radvan
Fachgebiet Methoden und Theorien Sozialer Arbeit (I)
T +49 (0) 355 5818 430
E heike.radvan(at)b-tu.de

Kontakt

Kristin Ebert
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-2115
kristin.luban(at)b-tu.de
Das interdisziplinäre Team erforscht migrationsbezogene Konflikte gemeinsam mit regionalen, europäischen und internationalen Partnern aus Wissenschaft und Praxis