Forschungsprofil
UNESCO World Heritage System
Seit einigen Jahren forscht das Team des Fachgebiets zum Welterbesystem der UNESCO, insbesondere des Kontexts der fachlichen – zwischenstaatlichen Interaktion in der Ausweisung und dem Management von Weltkulturerbe. Zu diesem Zweck werden nicht nur die Entscheidungsgremien und –prozesse analysiert sondern auch deren Konsequenzen für die Wahrnehmung von Kulturerbe generell bewertet.
In der gegenwärtigen fortgeschrittenen Forschungsphase steht die Analyse der UNESCO World Heritage Global Strategy im Vordergrund. Die UNESCO Global Strategy ist eine 1994 entworfene Strategie für das Welterbeprogramm, welche zum Ziel hat die UNESCO Welterbeliste ausgeglichen (balanced), repräsentativ (representative) und glaubwürdig (credible) zu gestalten, vor allem im Hinblick auf ihre geopolitische Repräsentation.
Trotz dieser Bemühungen, stehen Bewerbungen der Industrienationen noch immer im Vordergrund und der Zustand vieler Welterbestätten ist aufgrund von Kapazitätsgrenzen, sowohl fachlicher als auch finanzieller, oder regionaler Konflikte schlecht. Diese Forschungsphase hat daher zum Ziel die Bemühungen der letzten zwei Jahrzehnte kritisch zu analysieren, um auf Basis einer substantielen Auswertung pro-aktiv nach Lösungen zu suchen, welche die Welterbeinitiative zu einer wahrhaft globalen Kooperation machen.
Methodologies for Heritage Impact Assessments
Heritage Impact Assessments sind eine weitestgehend durch das UNESCO Welterbesystem initiierte Form der Verträglichkeitsprüfung von Projekten und Entscheidungen, die welterbeschädliche Auswirkungen auszuschliessen sucht. HIA finden aber immer häufiger auch ausserhalb von Welterbestätten Anwendung.
Dieses Forschungsprojekt konzentriert sich darauf die gegenwärtig gängigen Methoden für Heritage Impact Assessments (HIA) zu analysieren und im Rahmen einer Intensivierung gemeinsamer Methoden in der Erhaltung von Natur- und Kulturerbe eine Verbesserung der methodischen Ausstattung von Heritage Impact Assessments zu erzielen. Die methodisch noch in den Kinderschuhen steckenden HIA Anleitungen, welche von der UNESCO und ihren Beraterorganisationen als Leitfäden publiziert wurden, werden dabei kritisch durchleuchtet und um neue Strukturen und methodische Ansätze erweitert. Ein gegenwärtig im Ausbau befindlicher Forschungsschwerpunkt widmet sich der Entwicklung von Bewertungsschemen für Visual Impact Assessents. Ein Forschungsantrag zu diesem Thema befindet ist in Vorbereitung.