Biomasseverwertung

Stoffliche Nutzung von Lignocellulose
In Zeiten des Klimawandels und knapper werdender fossiler Energieträger gewinnen nachwachsende Rohstoffe immer mehr an Bedeutung. Wirtschaft und Politik sind sehr an einem Ausbau der Biomasseverwertung interessiert. In Zukunft wird dabei neben der energetischen auch die stoffliche Nutzung von Biomasse eine wichtige Rolle spielen. Aktuell werden die meisten organischen Grundchemikalien noch aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas gewonnen. Offiziellen Schätzungen zufolge werden die weltweiten Erdölreserven bis zum Ende des Jahrhunderts ausgebeutet sein.

Aus lignocellulosehaltiger Biomasse, wie z.B. Holz, können alle heute noch auf Erdöl basierenden organischen Grundchemikalien gewonnen werden. Das am Lehrstuhl entwickelte Aufschlussverfahren zerlegt das Holz in seine Hauptbestandteile Cellulose, Hemicellulose und Lignin. Aus diesen Komponenten können durch Bioraffinerie organische Grundchemikalien, Ausgangsstoffe für Polymerisationen, Pharmazeutika, Nahrungsergänzungsmittel sowie feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe gewonnen werden.


Im Rahmen dieses Projekts ergeben sich ständig attraktive Themen, die für die Bearbeitung durch interessierte Studierende geeignet sind. Es können Qualifizierungsarbeiten zu folgenden Schwerpunkten durchgeführt werden:

  • Enzymatische Hydrolyse von Cellulose und Hemicellulose
  • Fermentation von Monosacchariden zur Herstellung hochwertiger Produkte
  • Trennung der einzelnen Produktfraktionen des Lignocelluloseaufschlusses
  • Optimierung des Lignocelluloseaufschlusses
  • Erprobung und Optimierung von Verfahren zur Biomasseanalytik

Genauere Informationen zu konkreten Aufgabenstellungen erhalten Sie am Aushang des Lehrstuhls oder durch persönliche Anfragen.