Vorbeugung mit einer intelligenten Matratze Biosensoren verhindern das Wundliegen

Fast jeder dritte Bewohner eines Altenheims ist betroffen: Das Wundliegen aufgrund langer Liegezeiten von Patienten in Krankenhäusern und in der Pflege gehört künftig der Vergangenheit an. Sensoren an der Matratze der Patienten sollen künftig erkennen, ob sich ein Patient diese oft schmerzhaften Verletzungen zuziehen könnte.

Im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Dietmar Henrich, Fachgebiet Medizintechnik, gemeinsam mit der Softline Schaum GmbH & Co. KG aus Storkow eine Matratze mit integrierten Biosensoren. Erfasst wird sowohl, an welcher Stelle des Körpers ein Geschwür entstehen kann, als auch mit welchem Gewicht der Körper an dieser Stelle aufliegt. Per Luftkissen korrigiert die Matratze mit Hilfe eines innovativen Steuerungsalgorithmus aktiv den Druck des Körpers auf die Unterlage und den Härtegrad der Oberfläche an den Auflagestellen. Je nach Situation wird die Matratze an dieser Stelle härter oder weicher.

Darüber hinaus erkennen neuartige Tiefendruck-Sensoren aus leitfähigem Material jene gefährdeten Bereiche des Körpers, die zu lange aufliegen und in deren Unterhautgewebe dadurch die Sauerstoffversorgung unterbrochen ist. Messbar wird das durch den Druck des Körpers auf die Matratze, der Aussagen über den Kapillardruck innerhalb der Blutgefäße des Patienten ermöglicht. Auf Basis der ermittelten Sensordaten wird der Auflagedruck der einzelnen Bereiche der Matratze über einen Mikro-Controller in derselben Weise permanent angepasst, wie dies bei gesunden Menschen durch die automatische Bewegung im Schlaf geschieht.

Aktuell existieren teure Systeme mit lauten Pumpen, die sehr wartungsintensiv sind. Das im Projekt entwickelte System ist  kostengünstig, ermöglicht einen automatischen Druckausgleich mit automatisierter Protokollgenerierung.