Globaler Wandel und Transformationsprozesse
Der Strukturwandel ist nicht nur ein ökonomischer Prozess, sondern beeinflusst und verändert die Gesellschaft über unterschiedliche Wirkungskanäle. Regionale Siedlungsstrukturen ändern sich und manche Teilregionen müssen besonders aktiv nach Wegen suchen, um demographische Trends umzukehren. Interdisziplinäre Ansätze, die von Umweltwissenschaft, Klimawandel über Tagebaufolgelandschaften und Stadtplanung bis hin zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Strukturwandels reichen, sind dabei Teil der Forschung an der Universität.
Beispielprojekte
FUNPROD - Die Beziehung zwischen funktioneller Diversität und Nahrungsproduktion und –qualität unter Ökologischer Intensivierung
Prof. Birkhofer, Fachgebiet Ökologie
Ökologische Intensivierung der Landwirtschaft mindert Umweltschäden und sichert Lebensmittelqualität. Dieses Projekt analysiert Daten zur Förderung ökologischer Intensivierung in Europa, um politische Entscheidungen zu unterstützen. Die funktionelle Biodiversität ist für diesen Ansatz entscheidend. Ein besseres Verständnis ihrer Auswirkungen ist vor der Agrarpolitikreform und angesichts globaler Herausforderungen essenziell.
DUST – Democratising jUst Sustainability Transitions
Prof. Weidner, Fachgebiet Stadtmanagement
Vor dem Hintergrund unsicherer demokratischer Institutionen versucht die Europäische Union (EU) - in Zusammenarbeit mit nationalen, regionalen und lokalen Regierungen - ihre Nachhaltigkeitspolitik im Einklang mit ihrem aktiven Subsidiaritätsprinzip den Bürgern näher zu bringen. Als Antwort auf diese Herausforderung hat das Projekt Democratising jUst Sustainability Transitions (DUST) eine Finanzierung im Rahmen der Horizon Europe Aufforderung "The future of democracy and civic participation" erhalten.
FishEUTrust – European integration of new technologies and social-economic solutions for increasing consumer trust and engagement in seafood products
Prof. Mirsky, Fachgebiet Nanobiotechnologie
FishEUTrust richtet fünf Co-Creation Living Labs im Mittelmeerraum, in der Nordsee und im Atlantik ein. Sie fördern Innovation und Prozessvalidierung, demonstrieren Lieferkettenlösungen und Innovationen wie nachhaltige Geschäftsmodelle, kulturellen Schutz, kurze Lieferketten, Nutzung wenig genutzter Fischarten und Förderung positiven Verbraucherverhaltens. Das Projekt entwickelt auch Instrumente zur Maximierung des Vertrauens in die Qualität, Sicherheit und Rückverfolgbarkeit von Fischereierzeugnissen durch intelligente Kontrollsysteme, Metagenomik, genetische Biomarker, Isotopentechniken und Blockchain.
pro_digital – pro_digital European Digital Innovation Hub (EDIH)
Prof. Berger, Fachgebiet Automatisierungstechnik
Ziel des Projekts ist die digitale und grüne Transformation in Brandenburg zu fördern, indem Startups, KMU, Midcaps und die öffentliche Verwaltung unterstützt wird. Durch digitale Technologien können sie nachhaltiger wirtschaften und den CO2-Ausstoß verringern. Wir bieten eine Vielzahl digitaler Lösungen, um die digitale Reife zu steigern und zur EU-Strategie für Industrie 5.0 beizutragen. Unternehmen und öffentliche Verwaltungen im Land Brandenburg können die kostenlosen Angebote von pro_digital nutzen.
SPP 2255: Stählerne Bahnbrücken als Erbe der Hochmoderne – Grundlagen für eine ganzheitlich begründete Entscheidungsfindung zwischen Instandsetzung und Erneuerung
Prof. Lorenz, Fachgebiet Bautechnikgeschichte
Das Schienennetz der Deutschen Bahn soll im Zuge der Verkehrswende modernisiert werden, wobei auch viele alte stählerne Bahnbrücken betroffen sind. Die Entscheidung über Erneuerung oder Instandsetzung erfolgt bisher hauptsächlich auf technischer und wirtschaftlicher Basis, während baukulturelle und ökologische Aspekte oft vernachlässigt werden. Das Projekt zielt darauf ab, eine umfassende Bewertungsmethodik zu entwickeln, die alle relevanten Kriterien berücksichtigt. Dabei werden vergleichbare Bewertungsschlüssel für Technik, Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Baukultur entwickelt und in einem Gesamtsystem zusammengeführt. Fallstudien an konkreten Brückenprojekten der DB Netz AG sollen die Methodik verfeinern und zur Implementierung in die Praxis führen. Die Zusammenarbeit erfolgt zwischen der BTU Cottbus-Senftenberg und der Bergischen Universität Wuppertal.