International ausgelobter Preis für die beste Dissertation zur Construction History für Aleksandra Kosykh

Am 24. November 2023 wurde Dr.-Ing. Aleksandra Kosykh im Rahmen eines Festakts in Trient der unter der Schirmherrschaft des Europäischen Rats ausgelobte “Premio Lino Gentilini 2023” verliehen. Mit dem europaweit ausgeschriebenen Preis wird die beste Dissertation der beiden jeweils vergangenen Jahre auf dem Gebiet der Construction History ausgezeichnet.

Aleksandra Kosykh hat ihre Dissertation im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Kulturelle und technische Werte historischer Bauten“ (GRK 1913) am Institut für Bau- und Kunstgeschichte der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) erarbeitet und im Februar 2022 mit der Gesamtnote „Mit Auszeichnung“ verteidigt.

Betreut von Prof. Dr.-Ing. Werner Lorenz, entdeckt und untersucht sie unter dem Titel „Pioneers of Modern Construction. Building with iron in 18th-Century Russia“ zuvor völlig unbekannte und heute noch bestehende Stahlbauten in Russland, die ein grundlegend neues Verständnis der Frühgeschichte des Stahlbaus erschließen.

Das würdigt auch die Jury in der Begründung für ihre Entscheidung: „Aleksandra Andreevna Kosykh hat ein außergewöhnliches Werk von außerordentlichem Interesse über die Geschichte des Metallbaus in Russland vorgelegt, das die Analyse auf das 18. Jahrhundert vorverlegt und wichtige Verbindungen zwischen dieser frühen russischen Bautradition und der späteren englischen und französischen aufzeigt. (...) Die Bearbeitung erfolgte im Kontext der bekanntermaßen exzellenten Forschungen zur Geschichte des Stahlbaus an der Universität Cottbus.“ (Übersetzung aus dem Italienischen)

Die 2002 begonnenen Forschungen zum historischen Stahlbau in Russland unter Leitung von Prof. Lorenz am früheren Lehrstuhl Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung führten zu zahlreichen Kontakten und Kooperationen. Durch den russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 wurden sie jäh unterbrochen; gegenwärtig gibt es keinerlei Verbbindungen mehr. Auch ein von Aleksandra Kosykh bereits fertig ausgearbeiteter DFG-Antrag für die Vertiefung ihrer Forschungen als Postdoc kam wegen des Krieges nicht mehr zur Einreichung.

Der Premio Lino Gentilini war nicht der erste Preis, den Dr.-Ing. Aleksandra Kosykh für ihre Dissertation erhalten hat. Im Frühjahr 2023 war ihre Arbeit bereits in Berlin von der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte (GBTG) als beste Dissertation 2022/23 ausgezeichnet worden. Sowohl in Berlin als auch in Trient musste sie sich den Preis allerdings mit einer anderen Doktorandin teilen. Dass beide “Mitgewinnerinnen” jedoch an zwei unterschiedlichen Fachgebieten der renommierten ETH Zürich promoviert wurden, unterstreicht nur das Niveau der von Aleksandra Kosykh an der BTU erarbeiteten Dissertation.  

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Dr.-Ing. Aleksandra Kosykh erhält die Urkunde für den Premio Lino Gentilini 2023 (Foto: Werner Lorenz)
Gruppenbild im Rahmen des Festaktes: Jury des Premio Lino Gentilini mit der Preisträgerin Aleksandra Kosykh (Mitte), dem Stifter Iacopo Gentilini (3.v.l.) und Doktorvater Prof. Werner Lorenz (2.v.r.), Foto: Chiara Gentilini
Urkunde "Premio Lino Gentilini 2023" (Foto: Aleksandra Kosykh)