Vortrag von Dr. Virginia Kimey Pflücke zu Arbeitskämpfen von Hausangestellten am 3. Juni in Dresden
Vortrag und Kleingruppendiskussion: Arbeitskämpfe von Hausangestellten gestern, heute und morgen
Referent*in: Virginia Kimey Pflücke
Sprache: deutsch
Hausarbeit ist ein Kerntema feministischer Kämpfe, wurde aber häufig enggeführt auf unbezahlte Mehrarbeit in der (bürgerlichen) Kleinfamilie. Dabei stand die geschlechtliche Arbeitsteilung in heterosexuellen Paarbeziehungen als eine Säule der Doppelbelastung von Frauen im kapitalistischen Produktionsregime im Zentrum. Bezahlte Hausarbeit steht dabei weniger im Fokus, dabei waren um 1900 selbst in vielen Industrieländern entlohnte Hausangestellte die größte Kategorie an Arbeiterinnen überhaupt, und sind es heute mancherorts immernoch.
Arbeitskämpfe von Hausangestellten – andalusische Arbeiterinnen in anarchistischen Gewerkschaften Anfang der 1930er Jahre angesichts des Franquismus, migrantische Frauenvereine und ihre Arbeitskämpfe im Spanien der 1990er, oder uruguayische Arbeiterinnen und ihre Tarifkämpfe heute – sind darum weitgehend unbekannt. Thema des Vortrags werden verschiedene Kämpfe sein, wobei die Autorin aus ihrer Arbeit zu Uruguay und Spanien vorlesen und Schlaglichter in die internationale Organisation der Reproduktionsarbeit werfen wird. Dabei geht es um das Verhältnis von Identitätspolitik und Arbeitskämpfen in einem großen, global vernetzten und sehr prekären Sektor. In der zweiten Hälfte werden wir in Kleingruppen an Kernfragen weiterdiskutieren, um auch etwas für die Arbeitskämpfe von morgen zu lernen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit weiterdenken – Heinrich Böll Stiftung Sachsen auf dem INTERNATIONALISMUS FESTIVAL°2 - am 3. 6. 2021 um 19 Uhr.
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Wirtschafts- und Arbeitssoziologie
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