BTU-Wissenschaftler*innen unter den "100 wichtigsten Köpfen der Berliner Wissenschaft"
In einem großen Wissenschafts-Spezial würdigt der Tagesspiegel die „100 wichtigsten Köpfe der Hauptstadt-Wissenschaft 2024“ aus den unterschiedlichsten Fachgebieten. Das Motto der Liste: Sie gestalten mit innovativer Forschung, exzellenter Lehre und großem Engagement die Wissenschaft von morgen und stehen für die hohe Innovationskraft und wissenschaftliche Exzellenz, die unsere Region prägen.
Die gewürdigten BTU-Wissenschaftler*innen:
Danica Petrović: Als vor kurzem graduierte Absolventin des Cottbuser Masterstudiengangs Architektur ist sie die jüngste BTU-Vertreterin, die in die Liste aufgenommen wurde. In ihrer Masterarbeit zum Berliner Denkmalschutz entwickelte sie Vorschläge für bestands- und denkmalgerechte Nachnutzung am Beispiel des Kinos und Hotels L’Aiglon in Berlin-Wedding. Dafür wurde sie mit dem Studienpreis des Landesdenkmalamtes Berlin 2024 ausgezeichnet. Bereits während ihres Studiums sammelte sie als wissenschaftliche Hilfskraft in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt „Bauten der Besatzungszeit in Westdeutschland, 1945-1955“ wertvolle Erfahrungen. Derzeit ist sie in leitender Funktion für die Emerging Professionals Arbeitsgruppe von ICOMOS Deutschland (International Council on Monuments and Sites), wo sie mit ihrem Team Veranstaltungen und Konferenzen für den Nachwuchs im Bereich der Denkmalpflege und Bauforschung plant. Ab nächstem Jahr beginnt sie ihre Promotion an der Universität Groningen mit einem Forschungsprojekt über Orte und Identitäten im Journalismus des ehemaligen Jugoslawiens. Im Rahmen dieses Projekts wird sie ihre bisherigen Interessen im Bereich sozialistischer Architektur weiter vertiefen, die bereits mit der Organisation des ICOMOS EPWG Workshops an der BTU Cottbus-Senftenberg im Jahr 2022 zum Thema „Sozialistische Architektur der DDR – Die Stadthalle Cottbus“ aufgegriffen wurden.
Prof. Dr. Lars Röntzsch: Er ist Leiter des Fachgebiets Thermische Energietechnik und Leiter des Wasserstoff-Forschungszentrums der BTU. In seiner Forschung widmet er sich mit seinen Kolleg*innen dem vielseitigen Themenspektrum der Energieumwandlung und -speicherung, besonders mit Blick auf Wasserstofftechnologien, thermochemische Energiespeicherung sowie Energiesystemen und Komponenten. Professor Röntzsch ist unter anderem für das Projekt POWER-2-RESCUE verantwortlich, welches die Auswirkungen der Mobilitätswende auf Rettungsdienste, Feuerwehr und Katastrophenschutz in der ‚Modellregion Gesundheit Lausitz‘ untersucht. Ein weiteres Projekt unter seiner Führung ist CLEANHYPRO, welches darauf abzielt, wichtige Ressourcen wie z.B. Produktionspiloten, fortgeschrittene Charakterisierungstechniken und Modellierung sowie nicht-technische Dienstleistungen bereitzustellen, um die Zusammenarbeit einiger der angesehensten Forschungseinrichtungen Europas auf dem Gebiet der Wasserelektrolyse zu vereinfachen. Neben diesen Projekten ist der Wasserstofftechnologieforscher auch für die Vorhaben PEACE, EIZ-ESEW, H2BAR und CO2Bi an der Lausitzer Universität verantwortlich.
Dr. Owen C. Ernst ist Leiter des universitären HoCHQuant-Projektteams. Im Rahmen des in diesem Jahr ins Leben gerufenen Projekts forscht Dr. Owen C. Ernst mit seiner vierköpfigen Forschungsgruppe zur Herstellung von isotopenreinen, sogenannten„quantum grade“ Materialien. Diese dienen als Rohstoffe für Zukunftstechnologien wie Quantencomputer und für Hochleistungsoptiken. Das Team "HochQuant" hat einen weltweit einzigartigen Prozess zur Herstellung von Silizium-28-Wasserstoff (Silan-28) patentiert. Dieses Gas ist für die Fertigung von Halbleiter-Quantencomputern unerlässlich und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Technologieentwicklung dar. Silan-28 ermöglicht die skalierbare Herstellung von Halbleiter-Quantencomputern und trägt somit entscheidend zur Weiterentwicklung dieser Zukunftstechnologie sowie zur Ressourcensouveränität Europas bei. Für ihre innovative Forschung wurde das Team mit einer zweijährigen EXIST-Forschungstransferförderung in Höhe von über 900.000 Euro ausgestattet.
Prof. Dr. Thorsten Zander ist seit 1. Juli 2020 Lichtenberg-Professor für Neuroadaptive Mensch-Technik-Interaktion der VolkswagenStiftung an der BTU Cottbus-Senftenberg. Er gilt als Pionier auf dem Gebiet der passiven Gehirn-Computer-Schnittstellen, die er im Jahr 2008 definiert hat. Prof. Zander ist Mitbegründer und Mitleiter der Gesellschaft für Neuroadaptive Technologie, die Konferenzen und andere Veranstaltungen zur Förderung von Forschungs- und Outreach-Aktivitäten zu allen Aspekten der Neuroadaptiven Technologie organisiert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der impliziten Interaktion mit Technologie, der kognitiven Sondierung zur automatisierten Anleitung von Künstlichen Intelligenzen aber auch der Ethik der Neuroadaptiven Technologien. Für seine Forschung erhielt sein Unternehmen Zander Labs eine Förderung von 30 Millionen Euro, was die größte Einzelförderung darstellt, die jemals in der EU vergeben worden ist.
„Wir gratulieren den innovativen Köpfen unserer Universität zur Auszeichnung durch den Tagesspiegel. Als einer der führenden Forschungsstandpunkte in der Region sind wir besonders stolz auf die ausgezeichneten Wissenschaftler*innen, welche die Wissenschaft in Berlin-Brandenburg mit Ihren innovativen Ideen prägen und voranbringen.“ sagt Prof. Dr. Michael Hübner, hauptberuflicher Vizepräsident für Forschung und Transfer der BTU Cottbus-Senftenberg.