Über 600 Interessierte der Energiebranche auf dem 25. Brandenburger Energietag an der BTU

Das Brandenburg bei der Energiewende auf dem richtigen Weg ist, dessen sind sich die Fachleute sicher: Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums berieten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik einen Fahrplan wie Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Sektorenkopplung und Digitalisierung zu einer gelingenden Energiewende beitragen können.

Über 600 Vertreterinnen und Vertreter aus führenden Energie-unternehmen, branchenübergreifenden kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie interdisziplinäre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und 50 Ausstellende haben sich auf dem diesjährigen Energietag am Mittwoch, 11. Juni 2025, an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) über den aktuellen Stand der Energiewende ausgetauscht. Gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg, den Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg sowie dem Cluster Energietechnik Berlin-Brandenburg der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) hat die BTU Cottbus-Senftenberg zum 25. Brandenburger Energietag eingeladen.

Kaum ein Bundesland ist von den Umbrüchen so stark betroffen wie Brandenburg. Zwischen Kohleausstieg, Wasserstoffstrategie und Netzausbau leistet die Region einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Energiezukunft Deutschlands. "In der Lausitz, einer traditionellen Braunkohleregion, hat der mit der Energiewende einhergehende Umbau unseres Energieversorgungssystems tiefgreifende Veränderungen angestoßen", sagt BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande. "Veränderungen, die durch das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen noch einmal deutlich an Fahrt aufgenommen haben und in deren wissenschaftlichem Zentrum unsere Universität steht. Gemeinsam mit 14 weiteren Kooperationspartnern, die sich hier angesiedelt haben und gemeinsam mit uns das Lausitz Science Network bilden, liegt einer unserer Schwerpunkte in der Profillinie 'Energiewende und Dekarbonisierung'."

Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg: "Der 25. Energietag ist ein stolzes Jubiläum und das Forum längst zu einer festen Institution geworden – eine Plattform für den Austausch über Innovationen, Projekte und Technologien im Energiebereich. Ich möchte mich an dieser Stelle bei der BTU für die Ausrichtung des diesjährigen Energietages und der letzten Jahre herzlich bedanken. Wenn wir auf 25 Jahre 'Energietag' zurückblicken, dann blicken wir auf die Geschichte eines Bundeslandes, das sich gewandelt hat. Brandenburg gehört heute zu den führenden Bundesländern beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung. Und wir bleiben nicht stehen. Daher freue ich mich sehr auf die diesjährige Veranstaltung."

Mit der BTU Cottbus-Senftenberg als wissenschaftlichem Gastgeber bringt eine renommierte Energie-Forschungsinstitution ihre Expertise in den Energietag ein. Im Energie-Innovationszentrum (EIZ) entwickelt Prof. Dr. Felix Müsgens, Inhaber des Fachgebiets Energiewirtschaft, gemeinsam mit über 100 Forschenden und mehr als 40 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft Lösungen für eine klimaneutrale Energieversorgung. "Die Energiewende ist kein Selbstläufer – wir müssen wirtschaftliche Realität und Klimaziele intelligent verbinden", so der Wissenschaftler. Neben dem EIZ arbeiten BTU-Wissenschaftler im Zentrum zur Erforschung hybrid-elektrischer und elektrischer Systeme (chesco) an alternativen Antrieben für die Luftfahrt, den Automobilsektor, Bahn und Schifffahrt. Im Projekt SpreeTec neXt bauen Forschende gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft neue Wertschöpfungsketten in der dezentralen Energietechnik auf. Zudem haben Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Wasserstoff- sowie die nachhaltige Batterieforschung, das intelligente digitale Stromnetz sowie die bidirektionale Steuerung und Optimierung des Ladevorgangs bei Elektrofahrzeugen erhalten.

Energieeffizienzpreise 2025

Im Rahmen des 25. Brandenburger Energietages verlieh Energieminister Daniel Keller Preise in drei Kategorien. Der Preis für die Kategorie Unternehmen ging an die Hoffleischerei Kaplick, die mit einer Reihe innovativer Maßnahmen zur Energieeinsparung und Nutzung regenerativer Energiequellen eine nachhaltige Energieversorgung für ihren Handwerksbetrieb im Fleischgewerbe umgesetzt hat. Der Preis für die Kommunen ging in diesem Jahr an die Stadt Fürstenwalde-Spree für das Projekt "Energetische Sanierung der Gerhard-Goßmann-Grundschule einschließlich der damit untrennbar verbundenen Arbeiten an Fassade, Dach, Etagendecken und Freiflächen". Der Sonderpreis ging an das Projekt "Fernwärmetrasse Premnitz" der Stadtwerke Brandenburg an der Havel. Ziel des Projekts ist die Substitution fossiler Brennstoffe in der Fernwärmerzeugung durch die Nutzung industrieller Abwärme.

Über den Brandenburger Energietag

Der Brandenburger Energietag ist das zentrale Forum für Energiethemen im Land Brandenburg. Seit seiner Gründung vor 25 Jahren bringt er Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um aktuelle Entwicklungen der Energiepolitik zu diskutieren, Innovationen sichtbar zu machen und gemeinsame Lösungswege zu gestalten. Der Energietag gilt als wichtiger Impulsgeber für die regionale Energiewende und den Strukturwandel in der Lausitz und ist zu einem zentralen Branchentreffen im Land Brandenburg geworden. Die Veranstaltung wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, den märkischen Industrie- und Handelskammern sowie dem Cluster Energietechnik Berlin-Brandenburg der der Wirtschaftsförderung Brandenburg ausgerichtet und ist ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der Energiepolitik auf Landesebene. 

Über das Energie-Innovationszentrum (EIZ)

Mit dem Energie-Innovationszentrum (EIZ) entsteht derzeit auf dem BTU-Campus in Cottbus ein zentraler Knotenpunkt für die Energiewende in der Lausitz und darüber hinaus. Über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, 16 Fachgebiete und mehr als 40 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft arbeiten dort gemeinsam an Lösungen für eine klimaneutrale Energieversorgung. Das EIZ deckt ein breites Spektrum ab – von Cybersecurity und Netzregelung, über Speichertechnologien und Systemintegration, bis zu Energieökonomie und Scientific Computing. 

Über das Zentrum zur Erforschung hybrid-elektrischer und elektrischer Systeme (chesco)

An der BTU Cottbus-Senftenberg entsteht ein innovatives Zentrum zur Erforschung hybrid-elektrischer und elektrischer Systeme für den Mobilitätssektor. Das Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (chesco) forscht an alternativen Antrieben für eine branchenübergreifende Anwendung. Zielsetzung der Forschungsaktivität ist die Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen. Das chesco beschleunigt die Entwicklungszeit innovativer Antriebstechnologien durch die zentrale Bündelung der Forschungs-, Fertigungs- und Testkompetenzen. Dabei werden alle Prozesse miteinander digital vernetzt. Über 30 Fachgebiete der BTU bringen ihre Expertise in die Forschung ein. In der chesco Forschungsfabrik in Cottbus Dissenchen stehen auf 5.100 Quadratmetern Zusammenarbeits-, Fertigungs- und Testmöglichkeiten zur Verfügung.  

Kontakt

Susett Tanneberger
Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-3126
susett.tanneberger(at)b-tu.de
Wirtschafts- und Energieminister Daniel Keller eröffnet gemeinsam mit BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande und Jens Warnken, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus, den Brandenburger Energietag 2025 (Foto: BTU / Sascha Thor)
BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande begrüßt die Teilnehmenden des Brandenburger Energietages 2025 (Foto: BTU / Sascha Thor)