Alumnus Paul Klarhöfer (Elektrotechnik)
Paul Klarhöfer
Elektrotechnik, 2014, Bachelor und Master
Paul Klarhöfer ist Soft- und Hardwareentwickler beim Start-up Ridetronic, die e-Bikes entwickeln und durch ihren Auftritt bei der Stefan Raab Erfindershow „Das Ding des Jahres“ überregionale Bekanntheit erreichten.
Hallo Herr Klarhöfer, was macht Ridetronic und wie ist es zur Idee gekommen?
Am Anfang stand der Wunsch, nach der morgendlichen Radfahrt durch den Münchner Berufsverkehr nicht so erhitzt ins Büro zu kommen. So ging es meinem Kollegen Thomas Janowski. Abhilfe suchte er bei mir. Er wollte mit dem E-Bike zur Arbeit fahren, doch die gängigen Modelle waren ihm zu schwer und zu hässlich. Also entwickelten wir ein modernes e-Bike, dass so schön ist wie ein klassisches unmotorisiertes Fahrrad, dabei aber den Komfort des Elektroantriebs bietet. Herausgekommen ist ein 13 kg leichtes und elegantes e-Bike für die Stadt. Erreicht wird die Gewichtsersparnis mithilfe der innovativen Antriebstechnologie „TronicDrive“, die wir selbst entwickelten. Die schlanke Akkueinheit ist in die Vorderradnabe eingebaut und das Gehäuse dient gleichzeitig als Nabe. Dank der achsfesten Lagerung wirkt keine rotierende Masse auf die Gabel ein. Gut versteckt befinden sich der 250 Wattstunden Akku und der 250 Watt Hinterradnabenmotor in den Radnaben. Trotz des kompakten Akkus werden durchschnittliche Reichweiten von 60 km erreicht. Das TronicDrive e-Bike ist damit ein gelungenes Gegenmodell zu schweren und klobigen Elektrofahrrädern.
Wie sind Sie zum Team gekommen?
Thomas und ich waren Arbeitskollegen in unserer vorherigen Firma. Als er mir davon erzählte, war ich sofort begeistert Daher passte es gut, dass er als Maschinenbauingenieur noch Unterstützung suchte im Bereich Batteriemanagementsystem.
Was machen Sie genau bei Ridetronic?
Ich bin verantwortlich für alle elektrotechnischen und softwaretechnischen Aspekte des e-Bikes. Angefangen beim Batteriemanagementsystem, also der Hardwareentwicklung, embedded Softwareentwicklung, Kabeldimensionierung und Lieferantenbetreuung bis hin zur Smartphone App Integration.
Wie hilft ihnen das Studium bei ihrer jetzigen Tätigkeit?
Grundsätzlich wurden während des Studiums die technischen Grundlagen geschaffen, um in der Praxis technische Fragestellungen lösen zu können. Dazu muss man nicht alles direkt wissen, aber man muss den technischen Kontext kennen um an der richtigen Stelle nachschlagen zu können. Außerdem hatte ich die Gelegenheit während meines Studiums am Schaufensterprojekt Elektromobilität „e-SolCar“ am Lehrstuhl Energieverteilung und Hochspannungstechnik zu arbeiten. In dieser Zeit habe ich wahnsinnig viel gelernt, da ich selbständig sehr verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen durfte. Hier konnte ich mir Wissen in den Bereichen Projektplanung- als auch Management, sowie Projektpräsentationen aneignen. Von diesen Erfahrungen profitiere ich heute noch.
Wie war es bei der TV-Show „Das Ding des Jahres“ dabei zu sein?
Die Teilnahme an der Sendung ist ohne Frage das Highlight unseres bisherigen Start-up Lebens. So eine Reichweite kann man als Start-up normalerweise nicht erreichen. Auch hinter den Kulissen hat es einfach nur Spaß gemacht. Mein persönliches Highlight war, dass sich Stefan Raab die Zeit genommen hat mit den Erfindern zu reden. Das wir dann sogar ins Live Finale gewählt wurden - damit hat keiner von uns gerechnet. Das hat nochmal für eine große Portion Extramotivation gesorgt.
Woran denken Sie, wenn Sie sich an ihr Studium erinnern?
Grundsätzlich ist das Studium an der BTU sehr zu empfehlen, da das Verhältnis zwischen Professoren und Studierenden überragend ist. Der Zentralcampus und die moderne Ausstattung in den Laboren sind ebenfalls hervorzuheben und keine Selbstverständlichkeit. Ich bin sehr froh, dass ich damals in Cottbus studiert habe und kann es nur empfehlen.