Alumnus Max Hansen (Biotechnologie)
Max Hansen
Biotechnologie, 2013, Bachelor und Master
Max Hansen hat in Senftenberg den Bachelor und Master in Biotechnologie studiert und sich auf Cell Culture and Tissue Engineering, also Zellkulturen und Gewebekonstruktion, spezialisiert. Seit seinem Masterabschluss forscht er an Stammzellen bei Vita 34 in Leipzig. Dabei haben ihn vor allem die medizinischen Möglichkeiten eines eigentlichen "Abfallproduktes" wie der Nabelschnur fasziniert - zum Beispiel beim Knorpelersatz verletzter Kniegelenke in der regenerativen Medizin, bei Leukämie-Erkrankungen, bei (Auto-)Immunerkrankungen oder in der Onkologie. Die Forschung stecke zwar noch in den Kinderschuhen und man könne noch nicht absehen, wie erfolgreich die Entwicklung sein wird, sagt Max Hansen, doch er habe große Hoffnung und freue sich über die Chance, Teil einer möglichen medizinischen Revolution zu sein.
Hallo Herr Hansen, was machen Sie heute beruflich?
Im Anschluss an mein Masterstudium habe ich in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Vita 34 AG in Leipzig begonnen und arbeite in Kooperation mit dem Institut für klinische Immunologie der Universität Leipzig an meiner Promotion. Wir beschäftigen uns hier mit der Lagerung (Kryokonservierung) von Nabelschnurblut und -gewebe für spätere medizinische Anwendungen. Aber auch andere Gewebe, die potentiell als Stammzellquellen infrage kommen, stehen im Fokus unserer Studien. Meine Doktorarbeit beschäftigt sich mit den sogenannten "mesenchymalen Stammzellen", die aus vielen verschiedenen Geweben isoliert werden können, und auch heute schon in klinischen Studien der regenerativen Medizin eingesetzt werden.
Wie hat Ihnen das Studium bei Ihrem Karriereweg geholfen?
Mein Studium hat mir vor allem dadurch geholfen, dass ich in sehr vielen Bereichen sowohl praktische Erfahrung, als auch theoretisches Wissen sammeln konnte. Durch die zahlreichen Laborkurse und die verschiedenen Praxisphasen in außeruniversitären Forschungsgruppen, hatte ich nach meinem Abschluss das Gefühl, schon mitten im Berufsalltag zu stehen und allen wissenschaftlichen und persönlichen Anforderungen gerecht werden zu können. Der enge Kontakt zu Professoren, Lehrkräften und Mitarbeitern, der zum Großteil noch heute besteht, hat mir sehr geholfen, den Grundstein für ein unabdingbares wissenschaftliches Netzwerk zu legen. Studieninhalte wie Qualitätsmanagement und betriebswirtschaftliche Grundlagen, aber auch die generelle anwendungsbezogene Ausrichtung, haben mir den Wechsel aus der universitären Forschung in die Industrie erleichtert.
Woran denken Sie, wenn Sie sich an Ihr Studium erinnern?
Wenn ich an mein Studium zurück denke, dann vor allem an den Spaß, den wir meistens in den Praktika hatten. Ich denke aber auch an tolle Kommilitoninnen und Kommilitonen. An Sommer, Sonne und den Strand des Senftenberger Sees. An Volleyballturniere auf dem Campus, den alten STUK, die Semesterabschlusspartys und den Irish-Pub Slyne Head. An die berüchtigte Experimentalvorlesung von Prof. Kaiser und die Gesangskünste von Dr. Hille. An die häufig sehr "interessanten" Erfahrungen in der Mensa. An meine tolle Zeit als studentische Hilfskraft bei der Kinderuni, Science Academy und Science on Tour. Aber natürlich auch an die vielen Stunden die wir, über Bücher zu Signaltransduktion oder Stoffwechselwegen gebeugt, in der Bibliothek verbracht haben.