Alumnus Dr. Matthias Kaiser (Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen)

"Insgesamt bin ich sehr dankbar über die 14 Jahre, die ich in Cottbus studieren, gestalten und leben durfte. Das hat mich geprägt."

Dr. Matthias Kaiser
Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen, 1997 – 2011, Diplom und Promotion

Matthias Kaiser wollte immer mitgestalten und das hat er an der BTU auch gemacht – unter anderem bei der Semesterticketeinführung, im OTIWO e.V., in der Hochschulpolitik und im Gründungsservice. Seine offene Art und sein mitreizendes Engagement sind bei vielen im Gedächtnis geblieben. Inzwischen arbeitet er an der Universität Bayreuth als Geschäftsführer des Campus Kulmbach und verantwortet dort den Aufbau eines neuen Hochschulstandortes.

Hallo Herr Kaiser, wie sind überhaupt auf das Studium in Cottbus gekommen?
Damals bewarb man sich noch postalisch auf Studienplätze und von den vielen Antwortpapieren hat mich nur der Brief aus Cottbus angesprochen. Das war kein Standardschreiben, sondern persönlich formuliert mit einem direkten Kontakt zu einem Wissenschaftler für weitergehende Fachfragen. Da wusste ich, die BTU kümmert sich um mich, da gehe ich hin. Es war auch spannend, dass die Universität im Osten lag und so jung war. Ich hoffte, dort mitgestalten zu können, was ich dann auch machte. Ich war gerne in Cottbus und bin immer noch jährlich da beim Treffen der Produktionswissenschaftlichen Vereinigung Berlin-Brandenburg e.V.

Was machen Sie heute beruflich?
Die Universität Bayreuth baut einen neuen Campus in Kulmbach auf. Ich bin als Geschäftsführer dieses Standortes  dafür verantwortlich, alles zu orchestrieren, egal ob Bauplan, Personalentscheidungen, Studiengänge, Organisationsstrukturen oder Verwaltungsabläufe. Ich darf quasi das gesamte Spektrum einer Universität auch auf dem neuen Campus in eine ordentliche, zukunftsweisende Bahn bringen – unter der Regie der Hochschulleitung und des Gründungsdekans. Das sind sehr vielfältige Herausforderungen und häufig muss ich interdisziplinäre Brücken bauen. Da helfen mir auch noch meine guten Kontakte in Cottbus, da es hier teilweise vergleichbare Erfahrungswerte mit den Standorten in Cottbus und Senftenberg gibt.

Können Sie zu ihrer Karriere zwischen Wissenschaft und Verwaltung noch etwas sagen?
Das Berufsleben von heute ist sehr interdisziplinär und heterogen. Ich hatte das Glück in der Wissenschaft und Unternehmensberatung zu arbeiten, da konnte ich viele Erkenntnisse sammeln und mir bestimmte Berufe, Firmen und Arbeitskulturen sehr genau anschauen. Ich war immer hungrig darauf hinter die Kulissen zu schauen. Als man mir an der Universität Bayreuth nun eine gute unbefristete Stelle mit gestalterischen Aufgaben angeboten hatte, war ich auch bereit dafür. Grundsätzlich geht es mir um gestalterische Herausforderungen, die ich nun zur Genüge zu meistern habe. Dabei lerne ich auch selbst eine Menge und viele Menschen kennen, was mich besonders freut.

Sie waren schon als Student ein guter Netzwerker, haben Sie diesbezüglich Tipps für heutige Studierende?
Ich kann jedem empfehlen sich neben dem Studium zu engagieren, aber immer fokussiert. Es geht um Qualität nicht Quantität. Man sollte lieber ein Projekt richtig machen als drei nur halbwegs. Man muss offen und proaktiv auf die Leute zugehen, die einem helfen einen guten Job zu machen. Dabei sollte man seine eigene Position allumfassend im Blick haben und sich überlegen, wo man hin will und welche Netzwerke dabei helfen können. Das was man macht, sollte man mit Herzblut machen und wenn es jährliche Treffen z.B. zum Advent gibt, dann fährt man auch gerne durch halb Deutschland, anstatt bei Oma Buttersahnecremetorte zu essen.

Sie waren während des Studiums im Ausland, könnten Sie dazu noch etwas sagen?
Eigentlich wollte ich nie ins Ausland. Es war eine strategische Entscheidung um meinen Lebenslauf für Personaler zu optimieren und mit einem Alleinstellungsmerkmal hervorzustechen. Daher wollte ich auch explizit in eine außereuropäische Kultur und bin letztendlich in Indien gelandet. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens in diese Unsicherheit zu gehen und mit Situationen außerhalb meiner Komfortzone umgehen zu lernen. Das hat wirklich meine Persönlichkeit geprägt. Ich fand das so gut, dass ich während der Promotion dann nochmal für drei Monate nach Japan ging.

Woran denken Sie, wenn Sie sich an ihr Studium in Cottbus erinnern?
Ich denke an den Zwischenbau V, wo wir früher feierten und ich denke an das Mitwirken und die schöne Aufbruchsstimmung. Wir haben damals viel bewirkt und bewegt. Ich denke auch noch gerne daran, wie ich zum Besuch des Bundeskanzlers Gerhard Schröder eine Rede halten durfte, die mir viel Diskussion einbrachte. Insgesamt bin ich sehr dankbar über die 14 Jahre, die ich in Cottbus studieren, gestalten und leben durfte. Das hat mich geprägt.

Kontakt

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