Florian Mazur (BWL)

„Die Inhalte des Studiums haben mir wirklich Spaß gemacht, vor allem das fächerübergreifende Studium im Fachgebiet Arbeitswissenschaften und Arbeitspsychologie bringt mir heute noch viel.“

Hallo Florian, wie bist Du auf das BWL Studium an der BTU gekommen?
Ich habe mich schon früh für die Betriebswirtschaft und das Marketing interessiert. Ich beschäftigte mich früher gerne mit Managementsimulationen am PC. Ich mochte es mit Zahlen umzugehen und Entscheidungen zu treffen, die dann hoffentlich befriedigende Resultate brachten, da lag ein BWL Studium nahe. Ich komme ursprünglich aus Cottbus und wollte nach dem Abitur erstmal wegziehen, um Erfahrungen außerhalb meiner Heimat zu sammeln. So habe ich meinen Bachelor an der Universität Potsdam absolviert. Ich kann diesen Schritt generell nur empfehlen, da man erst im Vergleich wirklich merkt, wie lebenswert Cottbus eigentlich ist. Wir haben hier sehr schöne Ecken, die Wege sind kürzer, die Nebenkosten gering und die Stadt bietet einiges an Sport- und Freizeitangeboten. Für mich stand dann fest, den Master in Cottbus zu machen, auch wenn die Zeit in Potsdam sehr schön war. Das Studium war an der BTU jedoch einfach familiärer als an einer größeren Hochschule. Es war viel einfacher Professoren nach der Vorlesung noch Fragen zu stellen und das Studentenleben ist insgesamt weniger anonym. Vielleicht bieten größere Hochschulen noch mehr Kurse zu speziellen Vertiefungen an, aber ich hatte nie das Gefühl fachlich eingeschränkt zu sein, ganz im Gegenteil, ich glaube es ist gut eine breitere Ausbildung in der BWL zu genießen, sowie es an der BTU auch gelehrt wird. Das ist vor allem für den regionalen Arbeitsmarkt vorteilhafter.

Wie war der Wechsel ins Arbeitsleben?
Das war schwieriger als erwartet, da die Arbeitgeber der Region gefühlt immer noch eher erfahrene Mitarbeiter suchen als frische Absolventen. Ich habe aber zeitnah einen Job im Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur bekommen. Hier habe ich Personal für Arbeitgeber vermittelt und diese auch in der Personalbeschaffung beraten, dadurch habe ich den regionalen Arbeitsmarkt sehr gut kennen gelernt. Nach zwei Berufsjahren in der Arbeitsagentur bin ich zur Philotech Systementwicklung und Software GmbH gegangen, hier bin ich seitdem im Recruiting tätig. Meine Erfahrungen aus der Arbeitsagentur waren hierfür sehr hilfreich. Oft sind viele Cottbuser überrascht zu hören, dass wir hier vor Ort Ingenieurdienstleistungen für die großen und internationalen Unternehmen in der Automobil- und Luftfahrt-Branche realisieren. Ich hatte mit diesen Branchen vorher wenig Berührungspunkte und demzufolge auch kein technisches Hintergrundwissen, die Erfahrung meiner Kollegen und der tägliche Austausch war da sehr nützlich. Für den notwendigen technischen Background haben wir bei Philotech auch eine eigene Academy, wo man das relevante Hintergrundwissen lernen kann. Die meisten meiner Kollegen haben selbst an der BTU studiert und kommen aus verschiedenen Fachrichtungen - nicht nur aus der Informatik. Hier kommen u.a. Experten aus der Elektrotechnik, dem Maschinenbau, der Mathematik und eben der Informatik zusammen. Diese menschliche und fachliche Vielfalt trägt zu einer wirklich sehr angenehmen Arbeitsatmosphäre bei. Dabei sind wir in den Arbeitspausen auch leidenschaftliche Tischkicker-Spieler. Unsere Azubis haben die Spielergebnis-Erfassung in einem Projekt sogar automatisiert. Die BTU ist für uns eine sehr wertvolle Quelle für gut ausgebildete Absolventen. Außerdem arbeiten wir seit Jahren sehr erfolgreich mit Werkstudenten zusammen. Ich persönlich bin sehr glücklich, hier in meiner Heimat einen wirklich tollen Job gefunden zu haben, der mehr als nur Arbeit ist.

Was machst Du bei Philotech genau?
Ich bin bei Philotech für das Recruiting in unserer Niederlassung in Cottbus und auch für einzelne Fachbereiche unserer Niederlassungen im süddeutschen Raum zuständig. Unsere Zentrale steht in Taufkirchen bei München, außerdem haben wir u.a. weitere Büros in Manching bei Ingolstadt, Landshut, Hamburg und Bremen sowie in Spanien und Frankreich. Unsere Kernkompetenzen sind Software Development, Validation & Verification, Systems Engineering, Support Engineering sowie Functional Safety & Security für Kunden aus den Branchen Automotive, Luftfahrt, Defence und Telekommunikation. In unserer Niederlassung in Cottbus liegt der Schwerpunkt vor allem in der Entwicklung und dem Test von hochwertiger Software in sicherheitskritischen, eingebetteten Systemen sowie im Bereich Safety & Security. Aufgrund der Arbeitsmarktsituation in unserer Branche betreiben wir viel Direktansprache (Active Sourcing). Unter anderem suche ich geeignetes Personal auf Hochschulmessen und in Karrierenetzwerken wie Xing und LinkedIn. Studierende sind auf den Plattformen leider noch eher unterrepräsentiert. Ich kann jedoch jedem Studierenden raten, sich ein entsprechendes Profil anzulegen, um schon zeitig mit interessanten Unternehmen in Kontakt zu treten. Dabei ist es vor allem wichtig, im Profil konkrete Skills (wie z.B. Programmierkenntnisse) anzugeben, um von uns Recruitern gefunden zu werden. Ich treffe aus den Bewerbungen eine Vorauswahl, führe Telefoninterviews und letztendlich auch die persönlichen Gespräche zusammen mit unseren Fachbereichen. Wer sich für einen Job bei Philotech interessiert, der findet unsere Jobangebote online.

Woran erinnerst Du dich, wenn Du an dein Studium zurück denkst?
Ich war mit dem Studium an der BTU sehr zufrieden. Die Inhalte haben mir wirklich Spaß gemacht, vor allem das fächerübergreifende Studium im Fachgebiet Arbeitswissenschaften und Arbeitspsychologie bringt mir heute noch viel. Wer ins Recruiting will, der muss vor allem kommunikationsstark sein, das lernt man u.a. durch Präsentationen und Gruppenarbeiten. Es ist selbstverständlich von Vorteil, wenn man durch das BWL Studium weiß, wie betriebswirtschaftliche Abläufe funktionieren, aber grundsätzlich kann man auch von anderen Fachrichtungen ins Recruiting gehen, die Soft Skills sind da entscheidend.

Wie schätzt Du als Recruiter den anstehenden Strukturwandel der Region ein?
Für Absolventen der Universität entstehen durch den Strukturwandel zahlreiche neue Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region nach dem Studium. So gibt es direkt an der Universität neue Jobperspektiven in der Forschung – zum Beispiel in zukunftsweisenden Projekten von Rolls Royce oder dem Fraunhofer-Institut. Die Deutsche Bahn hat massive Investitionen am Standort Cottbus angekündigt und auch der Weg zu Tesla in Grünheide ist nicht weit. Außerdem werden rund um den Cottbuser Ostsee interessante, berufliche Perspektiven entstehen. Letztendlich entsteht durch den Strukturwandel und den industriellen Transformationsprozess aber auch ein spannender Raum für studentische Unternehmensgründungen, auch hierin sehe ich eine große Chance. Das sind alles Argumente, seine berufliche Karriere nach dem Studium hier in der Region zu beginnen. Man kann hier die Zukunft direkt mitgestalten.

Kontakt

Daniel Ebert
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T +49 (0) 355 69-2420
daniel.ebert(at)b-tu.de
Alumnus Florian Mazur