Interview mit BTU Alumna Xhuliana "June" Zeqiri (Städtebau und Stadtplanung)

„Die BTU war ein toller Ort für meine Kreativität!“

Xhuliana Zeqiri ist an der BTU eher unter ihrem Künstlernamen June bekannt. Als Komponistin, Sängerin und Bandleaderin hatte sie viele Musikprojekte in Cottbus und spielte regelmäßig beim Proberaumfestival mit. Sie organisierte auch einen Programmtag mit klassischen Instrumenten als Ergänzung zum Rockprogramm beim Festival. Ursprünglich kommt sie aus Italien, wo sie an einer Kunst Akademie studierte. In Cottbus hat sie mit einem Architekturstudium begonnen und ist dann zu Städtebau und Stadtplanung gewechselt. Vor wenigen Tagen hat sie den Studiengang erfolgreich abgeschlossen. Wir nutzen ihre letzten Tage vor Ort um Musikvideos zu drehen für den Proberaum und  BTU YouTube Kanal und ein Interview zu führen. Passend zur Weihnachtszeit hat sie auch noch eine entspannte Klavierkomposition eingespielt.

Hallo June, wie bist Du auf das Studium in Cottbus gekommen?
Als ich 19 Jahre alt war und gerade mit dem Abitur fertig wurde, habe ich einen talentierten Musiker aus Deutschland kennengelernt. Seine Freunde studierten Architektur an der BTU und schwärmten von den Ateliers und der guten Betreuung durch die Professoren. Das ist ein ziemlicher Luxus für Studierende, denn an größeren Universitäten ist man nur eine Matrikelnummer und an der BTU kennt man die Professoren persönlich und die kennen einen selbst auch beim Namen. Da das Studium in Deutschland, im Gegensatz zu Italien, kostenlos ist, habe ich mich dann auch an der BTU beworben.

Du hast neben dem Studium viele Musik- und Kunstprojekte gemacht, bitte erzähle uns davon und in wie weit die BTU ein geeigneter Ort für deine Kreativität war?
Die BTU war ein toller Ort für meine Kreativität! Musik hat schon in meiner Kindheit eine große Rolle gespielt. Ich kann mir ein Leben ohne Musik und Kunst nicht vorstellen. Meine Eltern unterstützten das auch immer sehr. Wir hatten ein Zimmer voll mit Instrumenten, Farben, Papieren, Mikroskopen, Teleskopen, Büchern, Tieren und vieles mehr. Da konnte ich mich ausprobieren. Mir war nie langweilig.

An der BTU habe ich die Proberäume des Studentenwerks regelmäßig genutzt und 2014 den Studenten und Geiger Michael Loztmanov kennen gelernt. Er hat mir geholfen, Geige zu lernen und wir haben zusammen eine Band gegründet. Uns verbindet bis heute eine großartige Freundschaft, die ich von Herzen wertschätze. Ich organisierte dann auch das Proberaum Festival mit und habe das Logo des Festivals gestaltet. Außerdem schrieb ich den Soundtrack für die Dokumentation "Global Impact" von Heiko Schleinitz, Mia Zittlau und Martin Drziga. Das ist ein spannender Film über neue, ökologische und innovative Gemeinschafts-, Lebens- und Wohnformen. Die Arbeit an dem Film war sehr produktiv und intensiv. Den Soundtrack habe ich zusammen mit Dieter Gericke an der Geige und Wie Hsin Tsau und mir vier-händig am Klavier aufgenommen. Zuletzt habe ich noch ein Stück Namens Snow Whirlwind komponiert, welches ich mit Deniz Oezdemir am Kontrabass, Lidjie Yin am Cello, Miguel Jesús Rodríguez Salazar an der Flöte, Michael Loztmanov und mir an der Geige in Cottbus aufführen und aufnehmen konnte. Zudem habe ich während des Studiums an einem Kinderbuchwettbewerb in Warschau mitgemacht, wo ich viele Kontakte knüpfen konnte. Ich hoffe noch einen Verlag für das Buch zu finden. Außerdem habe ich während der Pandemie sehr viel gemalt. Zusammen mit Deniz Oezdemir und Paola Erazo möchte ich noch eine Ausstellung in der Galerie Brandenburg realisieren. Leider konnten wir das vor meinem Umzug nicht mehr finalisieren, ich freue mich aber darauf das Projekt noch fertig zu stellen.

Du hast schon einen neuen Job in Süddeutschland, wohin zieht es dich und was wirst Du da machen?
Ich ziehe an den Bodensee. Dort werde ich als Stadtplanerin arbeiten, wobei meine Architekturkenntnisse auch gern im Büro gesehen werden. Ich habe als erstes Projekt schon einen städtebaulichen Entwurf vorgegeben bekommen, den ich nachhaltig für die Einwohner weiterplanen werde. Ich freue mich auf die Region. Der Bodensee ist sehr schön und von da aus ist es auch nicht so weit nach Italien.

Jetzt ist deine letzte Woche in Cottbus, was glaubst Du wirst Du am meisten vermissen aus deiner Zeit hier?
Ich werde das Restaurant Kirschblüte in der Friedrich-Ebert-Straße vermissen, die Spaziergänge an der Spree, die Straßenmusik, die ich regelmäßig spielte, den Oblomow Tee Laden, die Proberäume mit ihren Klavieren, meine internationalen Freunde und all die talentierten Musiker*innen mit denen ich spielen durfte. Cottbus kann unglaublich viel bieten und hat viel Potenzial mit den ganzen Studierenden an der BTU. Ich glaube die kreativen Köpfe sollten sich noch besser verbinden und der Stadt etwas mehr Farbe geben und sie noch lebendiger machen. Ich rate allen Studierenden mehr Mut zu haben und selbstbewusster aufzutreten. Jeder von uns ist einzigartig und kann zur Schönheit der Welt beisteuern.

June findet man auf Instagram, ihre Musik auf Soundcloud und ihre Kunst auf Facebook und Instagram.

Kontakt

Daniel Ebert
Stabsstelle Friend- and Fundraising; Alumni
T +49 (0) 355 69-2420
daniel.ebert(at)b-tu.de
BTU Alumna Xhuliana "June" Zeqiri