Vorbereitungswoche Internationale Physikolympiade (IPHO) 2003

Presseinfo aus der Lausitzer Rundschau vom 22.01.2003

Nachwuchs-Physiker im "Trainingslager", Steenbeck-Schüler bereiten sich auf Olympiade vor

Trainieren für Taiwan. Das gilt derzeit für fünf Physikschüler des Cottbuser Max-Steenbeck-Gymnasiums sowie sechs Mitstreiter vom Gauß-Gymnasium in Frankfurt/Oder. In dieser Woche absolvieren sie gemeinsam eine Vorbereitungswoche für die anstehende Qualifikation für das fünfköpfige Team Deutschland, das im Juli an der Internationalen Physik-Olympiade in Taiwan teilnehmen wird.

Im Lehrgebäude 1 der Brandenburgischen Technischen Universität stehen dem hoffnungsvollen Physik-Nachwuchs Räumlichkeiten für Experimente zur Verfügung. Nach einer Vorlesung am Morgen stehen für die Schüler praktische Versuche auf dem Plan. In kleinen Gruppen finden sie sich an den Experimentier-Tischen zusammen, die mit unterschiedlichen Apparaturen bestückt sind. Jeder soll an diesem Vormittag zwei physikalische Experimente durchführen, erklärt Christian Theuner, Physiklehrer am Max-Steenbeck-Gymnasium. „Praktika sowie Fachvorträge an der Uni bestimmen den ersten Teil der Vorbereitungswoche“ , sagt Theuner. Fast studentischer Alltag für die Schüler, denen dies keine Schwierigkeiten bereitet, wie der 17-jährige Anton Wöllert vom Steenbeck-Gymnasium meint. „In den Vorlesungen für Nebenfach-Studenten hat man eigentlich alles verstanden. Toll waren die Experimente, die dort gezeigt wurden. In der Schule hat man ja meist nur die Theorie.“ Zusammen mit Mitschüler Martin Dietterle vollzieht er im Experiment Strahlungsgesetze praktisch nach. „Die Messungen sind relativ einfach“ , erklären sie. Nur die Gesetze, die dahinter stehen, seien „ziemlich kompliziert“ . Anton Wöllert hofft, in diesem Jahr in die letzte Runde zu kommen, weiß aber von den Schwierigkeiten, die es zu überbrücken gilt. „In den nächsten beiden Ausscheidungsrunden werden Klausuren geschrieben, wobei keine Bücher zu Hilfe genommen werden dürfen.“
Am Nebentisch beschäftigen sich Torsten Silow, Stephan Tietz und Torsten Karzig praktisch mit den Induktionsgesetzen. Der 17-jährige Torsten Karzig macht sich nicht viel Hoffnung auf die dritte von vier Qualifikationsrunden. „Was die verschiedenen Gesetzmäßigkeiten angeht; da fehlt mir noch viel Wissen und Vorbereitungszeit. Im nächsten Jahr will ich es dann bis in die vierte Runde schaffen.“

Von Mittwoch bis Freitag dieser Woche findet der zweite Teil des „Physik-Trainingslagers“ statt.
„Dann“ , so Christian Theuner, „gibt es in Frankfurt/Oder ein konkretes Olympiade-Aufgaben-Training.“ Was die Chancen der Brandenburger angeht, so zeigt sich der Physiklehrer zuversichtlich: „Immerhin haben es in den letzten drei Jahren je drei Brandenburger ins deutsche Team geschafft.“
 
von mirjam hecht  Artikel vom 22.01.2003