Kamingespräch im Masterstudiengang Stadt- und Regionalplanung zum Thema „Stadtentwicklung neu denken: Dreifache Innenentwicklung: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit“

Das von Studierenden und Lehrenden des Masterstudiengangs Stadt- und Regionalplanung gemeinsam organisierte Kamingespräch am 1. Juli 2025 beschäftigte sich mit dem Thema „Stadtentwicklung neu denken: Dreifache Innenentwicklung zwischen Anspruch und Wirklichkeit“.

Vier Expertinnen aus Wissenschaft, Praxis und Politik diskutierten aktuelle Herausforderungen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Stadtentwicklung:

  1. Michalski (Deutsches Institut für Urbanistik) stellte als Mitverfasserin die Grundlagen des Leitbilds der dreifachen Innenentwicklung vor, das bauliche Nachverdichtung, Stadtgrün und eine nachhaltige Mobilität zusammen denkt. Sie verwies auf das große Potenzial schrumpfender Städte zur Anpassung des Stadtraums an die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel.
  2. Beyers (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) zeigte auf, wie Klimaanpassungsmaßnahmen wie Entsiegelung oder Versickerungsflächen durch Bundesprogramme auch in Cottbus gefördert werden.
  3. Schollbach (SPD), Vorsitzende des Ausschusses Bau und Verkehr der Stadt Cottbus sprach über die politischen Mechanismen, die bei der Umsetzung von Zielen der Stadtplanung zu beachten sind. Sie plädierte für eine Stadtentwicklungspolitik der kleinen Schritte, um die Stadtgesellschaft mitzunehmen. Es sei auch Mut erforderlich, für unpopuläre Maßnahmen einzutreten.
  4. Feil (Stadtplanerin aus Berlin) rundete die verschiedenen Perspektiven auf die dreifache Innenentwicklung ab, indem sie ihre jahrelangen Praxiserfahrungen und Erlebnisse aus planerischen Aushandlungsprozessen mit der Öffentlichkeit in die Diskussion einbrachte.

In der Diskussion, moderiert von Konstantin Schultheiß (Student) und Bernhard Weyrauch (Prof. für Bau- und Planungsrecht), konnte die Vielschichtigkeit der dreifachen Innenentwicklung herausgearbeitet werden. Zugleich wurde deutlich, dass zu den wesentlichen Leitplanken der Stadtentwicklung in den Städten und Gemeinden die Anpassung der Kommunen an die Folgen des Klimawandels (u.a. durch Ausbau der blau-grünen Infrastruktur), die Förderung von öffentlichem Personennahverkehr, Rad- und Fußverkehr sowie eine auf die Bestandserhaltung gerichtete Stadtentwicklung gehören. Dies gilt sowohl für wachsende als auch für stagnierende oder schrumpfende Städte und Gemeinden.

Eingerahmt wurde das Kamingespräch von einer Nachrichtenshow zum Thema des Abends (mit Anna Glasl und Charlotte Stix als Sprecherinnen), für weitere Inputs sorgten Videos (produziert von Lena Mehrens und Anne-Kathrin Schneider) mit Bezügen zu Amsterdam, Berlin und Cottbus. Der gelungene Abend begann mit tollem Introfilm von Nicolas Tanger und klang aus mit spannenden Gesprächen bei Getränken, Snacks und musikalischer Untermalung.

Neben den schon oben erwähnten Personen sei allen weiteren Mitwirkenden herzlich gedankt:

Studierende: Jean-Luca Bartzsch, Sophie Bergmann, Rozàlia Csala, Luis Degenhardt, Alper Demirtas, Sara Foustok, Titzian Franke, Kim Gerwins, Valentin Goetze, Nele Graf, Ramona Grosenick, Pauline Henning, Laura Kraze, Friederike Krüger, Mara Lange, Marvin Ludwig, Nelly Lück, Majid Schene, Nataliia Muromets, Tom Nerlich, Jonas Pirousmand, Laura Prokesora, Richard Renpenning, Johannes Röhrig, Jakob Rudoplh, Paul Rudys, Leonie Schönwalder, Frederik Peter Siemeister, Friedrich Konrad Stahlke, Johannes Storm, Nicolas Ortega, Christian Wessel. Lehrende: Julia Binder, Christine Eisenmann, Verena Schmidt, Jörg Walther.