„Interaktion von neuen Technologien des kombinierten Güterverkehrs mit der Gestaltung und dem Betrieb von Bahnanlagen“

(Karl-Vossloh-Stiftung: 2015-2018)

In den letzten Jahren ließen innovative Technologien des Kombinierten Verkehrs die Güterverkehrsbranche aufhorchen, setzen sich aber am Markt nicht oder nur schleppend durch. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Zugangsstellen zum Netz fehlen. Wie eine moderne Verknüpfungsstation im öffentlichen Personenverkehr aussieht, ist heute hinlänglich bekannt. Aber was ist mit dem Gegenstück des Güterverkehrs? Die von Politik und Gesellschaft zu Recht geforderte Verlagerung des Güterverkehrs zum energieeffizienten Bahnverkehr hin benötigt eine erhebliche Zahl dezentraler Umschlagsterminals entlang der Güterverkehrskorridore, welche die vorhandenen großen Güterverkehrszentren ergänzen und bei geringstem baulichem und instandhaltungstechnischen Aufwand den größtmöglichen volkswirtschaftlichen Nutzen für den Güterverkehr auch in der Fläche aufweisen. Die Gestaltung dieser Umschlagsterminals soll sich aus der Forschung und Anwendung innovativer, technologischer Ansätze ableiten und wird durch interaktive virtuelle Umgebungen sichtbar gemacht werden:

  • Wie kann ein kranloser Güterumschlag während eines Verkehrshalts an Hauptgleisen realisiert werden?
  • Können vorhandene Überholgleise in einer Doppelfunktion zu kleinen „RailPorts“ erweitert werden?
  • Wie können Betriebsprozesse durch intelligente Leit- und Sicherungstechnik beschleunigt werden?
  • Welche baulichen, betrieblichen und finanziellen Vorteile bietet der Einsatz von Güter-Wendezügen?

Ziel ist es, die Projektergebnisse neben der Wissenschaft und der Öffentlichkeit auch den Entscheidungsträgern der Verkehrspolitik sowie der Wirtschaft vorzulegen, damit daraus reale Vorhaben entstehen können, die dem kombinierten Verkehr dienen. Das Zusammenspiel von  Fahrzeugtechnik, Umschlag- und Betriebstechnologie, Leit- und Sicherungstechnik sowie bauliche Infrastruktur wird virtuell am Computer dargestellt werden. “Mehr Güter auf die Schiene“ wird nicht nur ein politischer Slogan sein, sondern ist ein reales wissenschaftlich-technisches Ziel, das die Karl-Vossloh-Stiftung im Zeitraum von Januar 2015 bis Dezember 2018 mit 89,2 TEUR fördert.

Professur Eisenbahnwesen - Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans-Christoph Thiel

Professur Graphische Systeme – Univ.- Prof. Dr. habil. Douglas Cunningham

Kontaktperson:
Christian Menzel, M.Sc., Akademischer Mitarbeiter und Doktorand
T: +49 (0) 355 69 2891
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