Forschungsfelder
Die Mitarbeiter des Lehrstuhls haben in den letzten Jahren zu zahlreichen Fragestellungen gearbeitet , die nach wie vor im Zentrum ihres Interesses stehen. Dazu gehören:
Eigentum regelt soziale Beziehungen mit Bezug auf Objekte, denen Gesellschaften einen Wert zu messen. Es definiert einen Bündel von Rechten und Pflichten des Eigentümers in Hinblick auf ein Eigentumsobjekt und gegenüber Dritten. Die Definition und Transformation dieser Bündel von Rechten und Pflichten, aber auch die Praxis im Umgang mit Eigentum sind zentrale Aspekte der ökologischen Transformation von Gesellschaften.
Im Bereich der Landnutzung stellt die Bewahrung praktischen Wissens eine zentrale Herausforderung dar. Mit der Verdrängung traditioneller Landnutzungssysteme sind of nicht nur negative ökologische Folgen verbunden, sondern droht auch das praktische Wissen zu erodieren, welches gerade im Zusammenhang mit Schutzstrategien von unschätzbaren Wert ist.
Politischen Entscheidungen sind gesellschaftliche Diskurse vorgeschaltet, in denen um die dominanten Deutungen der Wirklichkeit und die Definition handlungsleitender Konzepte (Nachhaltigkeit, ökologische Modernisierung etc.) gerungen wird. In der umweltpolitischen Debatte prallen in diesen Diskursen oft unterschiedliche Naturverständnisse aufeinander und es stellt sich die Frage, ob und wie sich ein neuer Konsens trotz Differenzen entwickeln kann.
Auch technische Projekte zielen in der Regel darauf ab, gesellschaftliche Zustände zu verändern, in dem sie z.B. die Lebensbedingungen bestimmter Zielgruppen verbessern helfen. Die Umsetzung von Projekten ist ein sozialer Prozess, dessen Erfolg durch die Kommunikation zwischen den Beteiligten, die Akzeptanz der von Maßnahmen betroffenen und der Lösung von Konflikten bestimmt wird. Trotz dieser Erkenntnis kommt die Analyse der sozialen Wirkungen und der sozialen Erfolgsbedingungen in der Planungspraxis oft zu kurz. Unser Interesse ist es, soziale Verfahren, wie z.B. Stakeholder Analysis und Social Impact Assessment, anzuwenden und weiter zu entwickeln.
Die Bewertung der Wirksamkeit politischer Maßnahmen ist eine interdisziplinäre, wissenschaftliche Herausforderung. Politische Programme intendieren die Verhaltensänderung von individuellen und kollektiven Akteuren und basieren auf Annahmen über gesellschaftliche Zusammenhänge. Evaluationsforschung ist deshalb zu einem großen Teil angewandte, sozialwissenschaftliche Forschung.
Betriebliche Umweltmanagementsysteme sind soziale Systeme. Sie setzen eine spezifische Wertorientierung und Motivation voraus, werden von Menschen entworfen, zwischen Akteuren kommuniziert und (von anderen) Menschen umgesetzt. Wir nähern uns dieser Thematik aus organisationssoziologischer Perspektive und untersuchen, warum einige Betriebe Umweltmangementsysteme etablieren und andere nicht, ob und wie dieses Systeme in die Praxis umgesetzt werden und fragen, welche sozialen Mechanismen die Effektivität solcher Systeme beeinflusst.
Umweltbewegungen sind Triebkräfte der ökologischen Transformation der Gesellschaft. Sie sind somit aus der sozialwissenschaftlichen Umweltforschung nicht weg zu denken. Wir studieren ihre Arbeitsweisen und ihre Rolle im politischen Prozess und gehen der Frage nach, welche Formen von Kampagnen aus welchen Gründen "erfolgreich" sind.