Elemente der Stadt

Grundriss - Plan

Der Grundriss der Stadt, den wir im Plan festhalten, ist Ergebnis eines fortwährenden Veränderungsprozesses über Generationen. Durch eine langwierige rechtliche Differenzierung von öffentlichen und privaten Flächen wird er zu resistentesten Struktur, die wir in der Stadt kennen. Im Hinblick auf Veränderbarkeit folgen die Raumstruktur, die einzelnen Gebäude und schließlich die Funktionen in den gebauten Strukturen, die den häufigsten Veränderungen unterworfen sind.

Der Stadtgrundriss ist ein kollektives Gesamtkunstwerk. Er setzt sich zusammen aus dem Verbindungsnetz, das die Stadt konstituiert und die Sphäre der "Normalität" bildet, von der sich das Identitätstiftende und Besondere abhebt. Durch diese Differenzierungen entsteht ein Geflecht mit kompositorischem Gehalt und spezifischen Gewichtungen, das mehr ist als die Summe der Gebäude. Bei der Arbeit mit dem Plan der Stadt ist die Beachtung der Maßstäblichkeit von großer Bedeutung. So erlaubt beispielsweise die Betrachtung der Gesamtgestalt einer großen Stadt, der sogenannte Tintenklecks, Einblicke in Ordnungen auf anderen Maßstabsebenen.

Raumgerüst - Modell

Das zweite Feld enormer kreativer Anstrengung ist das Raumgerüst der Stadt, das nur in dreidimensionalen Modellen adäquat erfasst werden kann. Die räumliche Dichte der historischen Stadt hat zwangsläufig Regelmechanismen entstehen lassen, die zum Motor für die kulturelle Entwicklung wurden. Konstituierend für die Stadt ist die Trennung von öffentlich und privat.

Der öffentliche Raum spielt dabei für den städtebaulichen Entwurf eine zentrale Rolle, da die Allgemeinheit vor allem hier das Recht hat, Bindungen auszusprechen und die Rahmenbedingungen für private Gestaltung festzulegen. Die Allgemeinheit regelt die Funktion und Verteilung der Flächen für Verkehr und Grün, für Bebauung und Nichtbebauung etc. Der Beitrag des Städtebauers besteht darin, im Wechselspiel von "volonté générale" und Privatinteressen den Rahmen "geplanter Freiheit" zu definieren. Er muss konkrete Aussagen über das "Räumliche" treffen und die Bindungen gestalterisch formulieren.

Städtebauliches Objekt - Perspektiven

Der dritte Bereich, der die Gestalt der Stadt nachhaltig prägt, ist der des Einzelobjekts, dessen Wirkung häufig nur mittels perspektivischer Darstellung erfassbar ist. Als Städtebauer müssen wir die Definition von "Objekt" erweitern. Analog zum klassischen Objekt der Architektur, dem Gebäude, kann eine Brücke, ein figürlicher Platz, eine Straßenpersönlichkeit, die Raumfigur einer leicht gebogenen Straße, eine Allee, ein mächtiger Einzelbaum, der Kamin einer abgegangenen Brauerei, eine raumbildende Plastik oder auch die Materialität des öffentlichen Bodens Objektcharakter besitzen. Diese Elemente der Stadt stehen für das Besondere, das Eigentümliche der Stadt, das dem Ort seine Identität verleiht und zum Katalysator für weitere Entwicklungen werden kann.