Wir beschäftigen uns mit Industrie-relevanten Fragen, bei denen Pilze oder Bakterien, bzw. deren Produkte, eine Rolle spielen.
Pilze interessieren uns als Produzenten von Wertstoffen. Untersucht wird die Herstellung von Metaboliten oder von Makromolekülen. Beispiele sind Vitamine (z.B. Riboflavin), Enzyme (z.B. Lipasen) oder komplexe Polysaccharide (z.B. beta-Glucan).
Bakterien interessieren uns besonders, wenn sie Eisen- und Schwefel-oxidierende Eigenschaften haben. Erwünscht ist diese Eigenschaft zur Mobilisierung von wertvollen Metallen, z.B. Kupfer. Unerwünscht ist die Verursachung von saurem Grubenwasser im Bergbau (Acid Mine Drainage).
Wir kultivieren unsere Mikroorganismen auf Agarplatten, in Schüttelkolben und im Fermenter. Gemessen werden Substratabnahme, Metabolitkonzentrationen und Enzymaktiviäten. Eine wichtige Methode ist für uns die Molekularbiologie. Wir nutzen sie zur Identifizierung der Mikroorganismen, z.B. nach der Isolierung aus einer Umweltprobe, aber auch zur Veränderung des Stoffwechsels, etwa über eine Austauschmutagenese oder eine Überexpression von Genen, die für Schlüsselenzyme kodieren.
Die Ergebnisse dienen zur Entwicklung von Modellen. Diese erklären z.B., welche Enzyme beim gewünschten Stoffwechselweg eine Rolle spielen, oder welcher Mechanismus zu einer beobachteten Regulation führt. Daraus können dann Strategien zur Erzielung der gewünschten Überproduktion abgeleitet werden.