Fachkräftesicherung im Fokus: Ministerin Müller würdigt innovative Studienangebote für Pflege und Gesundheit
Sozial- und Gesundheitsministerin Britta Müller hat heute die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) besucht und sich dort insbesondere über die Studiengänge Pflegewissenschaft und Hebammenwissenschaft sowie über die Forschung im Gesundheitsbereich informiert. Gesprächspartnerinnen und -partner waren unter anderem Universitätspräsidentin Prof. Dr. Gesine Grande, der Vizepräsident für Forschung und Transfer Prof. Dr.-Ing. Michael Hübner, der Vizepräsident für Studium und Lehre Prof. Dr. Peer Schmidt sowie Prof. Dr. Franziska Rosenlöcher, Professorin für Hebammenwissenschaft, Prof. Dr. Christian Kopkow, Professor für Physiotherapie, und Prof. Dr. Jacob Spallek, Professor für Gesundheitswissenschaften. Am 31. Juli 2025 haben die BTU Cottbus-Senftenberg und die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT) einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um gemeinsam den Wissenschafts- und Forschungsstandort Cottbus auszubauen.
Ministerin Britta Müller: „Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften im Pflege- und Gesundheitswesen ist groß. Die BTU Cottbus-Senftenberg bietet sehr gute akademische Ausbildungsbedingungen. Sie ist bekannt für ihre hervorragende Betreuung der Studierenden, für die moderne Ausstattung und für eine gute Lernatmosphäre. Und die Kooperation mit der ersten staatlichen Universitätsmedizin in Brandenburg ist ein starkes Zeichen für unsere Gesundheitsversorgung. Von dieser strategischen Partnerschaft zur Förderung von Forschung, Lehre und Infrastruktur profitieren alle Regionen in Brandenburg. Denn ein entscheidender Schlüssel für die Fachkräftesicherung sind gute Ausbildungsbedingungen. Und die haben wir. Sowohl die Berufsausbildung an einer Pflegeschule als auch das Studium zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann bieten für junge Menschen attraktive Berufsaussichten. Auch Seiteneinsteigern stehen verschiedene Wege in die Pflege offen. Die Studierenden hier an der BTU profitieren zudem von den guten Kooperationen mit zahlreichen Einrichtungen des Pflege- und Gesundheitswesens. Schon während des Studiums können sie so praktische Erfahrungen sammeln und vielleicht ihren späteren Arbeitgeber kennen lernen. Im Bereich der Pflegewissenschaft hat die BTU bundesweit eine Vorreiterrolle; schon im Jahr 2013 gab es hier einen ersten Modellstudiengang.“
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Gesine Grande: „Mit der Breite der Studiengänge und innovativen interprofessionellen Angeboten hat sich unser Campus in Senftenberg zu einem bundesweit einmaligen, universitären Standort für die Akademisierung der Gesundheitsberufe entwickelt. Hier entsteht ein Zentrum interdisziplinärer und kompetenter Gesundheitsforschung, das in angehender Kooperation mit der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT) die Verantwortung für ein zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung der Region trägt.“
Hintergrund
Im Januar 2020 veränderte sich die bisherige Ausbildung für Pflegeberufe: Die bisher getrennten Ausbildungen Altenpflege, Gesundheits-/Krankenpflege und Gesundheits-/Kinderkrankenpflege wurden in einer gemeinsamen, generalistischen Berufsausbildung mit der Berufsbezeichnung „Pflegefachfrau“ beziehungsweise. „Pflegefachmann“ zusammengeführt.
Die Berufsausbildung in der Pflege dauert drei Jahre, in Teilzeit höchstens fünf Jahre und gliedert sich in einen praktischen und in einen schulischen Teil. Der schulische Teil wird an einer staatlich anerkannten Pflegeschule, der praktische Teil in einer ambulanten oder stationären Pflegeeinrichtung sowie weiteren Einsatzorten absolviert. Für Auszubildende ist die berufliche Pflegeausbildung kostenlos. Ein Schulgeld muss nicht gezahlt werden und Auszubildende erhalten eine angemessene Ausbildungsvergütung.
Alternativ zur Berufsausbildung ist auch ein Studium zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann möglich. Das Studium dauert in Brandenburg vier Jahre. Liegt bereits eine Berufsausbildung vor, kann auf Antrag eine Teilanerkennung erfolgen und die Studienzeit verkürzt werden. Das Studium verfolgt im Vergleich zur beruflichen Pflegeausbildung ein erweitertes Ausbildungsziel und befähigt zur Übernahme eines komplexeren Aufgabenspektrums.
Bereits im Jahr 2013 wurde an der BTU ein Modellstudiengang Pflegewissenschaft aufgebaut und angeboten. Seit dem 1. Januar 2020 erfolgt die Ausbildung auf Grundlage des Pflegeberufegesetzes. Die Studierenden erhalten bei erfolgreichem Abschluss neben dem Bachelor of Science auch einen Berufsabschluss als Pflegefachkraft. Der Modellstudiengang wurde in einen Regelstudiengang überführt. Seitdem wird der Studiengang aufgrund bundesgesetzlicher Änderungen weiterentwickelt. Mit dem Pflegestudiumstärkungsgesetz aus dem Jahr 2023 wurde die Pflegeausbildung maßgeblich mit dem Ziel geändert, die hochschulische Pflegeausbildung durch Sicherstellung der Finanzierung und Gleichstellung mit der beruflichen Ausbildung zu stärken. Seitdem haben Studierende im Rahmen des primärqualifizierenden Pflegestudiums Anspruch auf eine – der beruflichen Pflegeausbildung entsprechenden – Ausbildungsvergütung. Der Studiengang Pflege an der BTU hat eine Kapazität von 50 Plätzen und verfügt über 44 Kooperationspartner im Land Brandenburg mit insgesamt 106 Praktikumsplätzen (Stand: September 2024).
Seit dem Wintersemester 2021/2022 existiert auch der Studiengang Hebammenwissenschaft an der BTU. Nach dem Ende der beruflichen Ausbildung auf diesem Gebiet, bestand die Notwendigkeit, einen Studiengang in Brandenburg aufzubauen. Im Frühjahr 2025 wurden an der BTU die ersten Absolventinnen des Bachelorstudiengangs Hebammenwissenschaft im Land Brandenburg feierlich verabschiedet, damit sie als Fachkräfte mit exzellenter akademischer Ausbildung ihre vielfältigen Aufgaben auf dem Gebiet der Geburtshilfe wahrnehmen können. Studierende im Studiengang Hebammenwissenschaft erhalten ebenfalls eine Ausbildungsvergütung. Neu hinzugekommen ist die Nachqualifizierungsmöglichkeit für altrechtlich ausgebildete Hebammen mit Start zum Wintersemester 2025/2026. So können nunmehr auch Hebammen, die ihre Ausbildung absolviert haben, in individueller, verkürzter Weise eine Nachqualifizierung als Bachelor im Studiengang Hebammenwissenschaft an der BTU erhalten.
Alle Bachelorstudiengänge am Institut für Gesundheit, neben den Studiengängen Pflege- und Hebammenwissenschaft auch der Studiengang Therapiewissenschaften, wirken eng mit einer Vielzahl von Kooperationspartnern im Land Brandenburg und in weiteren Bundesländern zusammen. Studierende haben die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und Gelerntes aus dem Studium anzuwenden und zu festigen. So wird ein zielgerichtetes und praxisnahes Studium mit bestmöglicher Vorbereitung auf die Berufspraxis realisiert.
Weitere Informationen zu den Studiengängen und dem Institut für Gesundheit an der BTU Cottbus-Senftenberg:
- https://www.b-tu.de/pflegewissenschaft-bs-fh/
- https://www.b-tu.de/hebammenwissenschaft-bs
- https://www.b-tu.de/institut-gesundheit
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