Dr. rer. pol. trifft Docteur de lÚniversité de Strasbourg “Die Erfahrung der Promotion an zwei Universitäten war für mich sehr bereichernd.”


Mit ihrer Promotion zum Thema " Permanence in Economics, Social Preferences and Social Interactions - Application to Environmental Issues" hat Maho Nakagawa nicht nur an der BTU Cottbus-Senftenberg erfolgreich den „Dr. rer. pol.“ erworben, gleichzeitig erhielt sie den akademischen Titel "Docteur de lÚniversité de Strasbourg" der Universität Straßburg, Frankreich.

Die Doktorarbeit von Dr. rer. pol. Maho Nakagawa befasste sich mit der Agrarumweltpolitik und ihrer Auswirkung auf die Beteiligung der Landwirte. Dabei wurde ein innovativer Ansatz verfolgt, der Aspekte des menschlichen Verhaltens mit ökologisch-ökonomischer Modellierung verbindet. Der Schwerpunkt lag auf der Bewertung der Wirksamkeit von finanziellen und nicht-finanziellen Anreizen zur Förderung des Umweltschutzes, insbesondere im Zusammenhang mit dem Vogelschutz.

Warum haben Sie sich entschieden, sowohl in Frankreich als auch in Deutschland zu forschen?

Ursprünglich komme ich aus Japan, aber seit 2015, als ich meinen Master in Umweltökonomie in Toulouse begonnen habe, lebe ich hauptsächlich in Frankreich. Meine Entscheidung, in Europa zu studieren, wurde durch die vernachlässigten Agrarlandschaften in Frankreich und die fortschrittlichen ökologischen Praktiken in Deutschland motiviert, die viele Möglichkeiten zum Lernen und Forschen bieten. 2017 begann ich mein Promotionsstudium in Straßburg und Cottbus.
Während meiner Promotion und darüber hinaus sammelte ich wertvolle Erfahrungen in internationalen Organisationen als Praktikantin und Datenmanagerin im Bereich Landwirtschaft und Weinbau. Seit März bin ich als Postdoktorandin in Dijon wieder in der Forschung tätig und setze mein Engagement für den Wissenszuwachs in der Agrar- und Umweltforschung fort.

Wie bewerten Sie Ihre Erfahrungen mit einer binationalen Promotion?

Die Erfahrung, an zwei Universitäten zu promovieren, war für mich sehr bereichernd. Die doppelte Zugehörigkeit ermöglichte mir den Zugang zu unterschiedlichen Perspektiven, Ressourcen und akademischen Netzwerken. Eine solche Partnerschaft, die oft für interdisziplinäre Forschung eingegangen wird, spielte eine entscheidende Rolle auf meinem Weg zur Promotion. In meinem Fall führte ich den experimentellen Teil meiner Forschung in Straßburg durch und beschäftigte mich in Cottbus mit der ökologisch-ökonomischen Modellierung. Ein bemerkenswerter Aspekt meiner Arbeit ist der Versuch, Wissen über menschliches Verhalten in den Modellierungsprozess zu integrieren und politische Implikationen in Verbindung mit ökologischen Daten zu erhalten. Diese Zusammenarbeit war für das Erreichen der Ziele der Studie unerlässlich.
Wenn ich mehr als eineinhalb Jahre nach meiner Verteidigung über diese Erfahrung nachdenke, stelle ich fest, dass meine Forschungskompetenzen und meine zwischenmenschlichen Fähigkeiten erheblich gewachsen sind. Die Herausforderungen, mit denen ich konfrontiert war, wie die Auseinandersetzung mit den Meinungen von drei Betreuern der Dissertation und der Umgang mit den unterschiedlichen administrativen Verfahren an den beiden Universitäten, haben meine Geduld und Anpassungsfähigkeit geschult. Diese Erfahrungen haben wesentlich dazu beigetragen, mich später in einem komplexen beruflichen Umfeld zurechtzufinden. Ich schätze mich glücklich, von meinen Betreuern während der gesamten Promotionszeit begleitet und von meinen Kollegen unterstützt worden zu sein.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Ich möchte eine Karriere in der Agrar- und Umweltforschung anstreben oder in internationalen Organisationen in Frankreich oder Europa arbeiten. Mein Ziel ist es, mit meinen Fähigkeiten und Erfahrungen zu nachhaltigen Praktiken und Strategien auf globaler Ebene beizutragen.